Osmium – das Edelmetall für die Ewigkeit

13.08.2021

Ingo Wolf, Direktor des Deutschen Osmium-Instituts / Foto: © Deutsches Osmium-Institut

Seit einigen Jahren ist das letzte Edelmetall mit dem klangvollen Namen „Osmium“ international auf dem Markt erhältlich. Wir finden, es ist Zeit für einen Rückblick, eine aktuelle Einschätzung der Chancen mit Osmium und einen vorsichtigen Blick in die Zukunft des Edelmetalls. Ingo Wolf, Direktor des Deutschen Osmium-Institutes, gewährt einen Blick hinter die Kulissen des „Metalls der Mythen“ und gibt einen Einblick in die funkelnde Welt des Osmiums. Wir wollen erfahren, was es mit Osmium auf sich hat und wie stark es auch andere Märkte beeinflussen könnte.

finanzwelt: Herr Wolf, wie schätzen Sie das gefühlte Sicherheitsbedürfnis von Anlegern ein? Ingo Wolf: Nun, zunächst glaube ich, dass diese Fragestellung uns alle betrifft, denn ein Auto, ein Bild oder Möbel stellen auch Sachanlagen dar. Hier geht es nicht nur um die großen Vermögen. Die wirtschaftliche Entwicklung der Welt hat für uns alle mit COVID-19, mit weiter in den Vordergrund tretenden, nationalen Interessen vieler Staaten und Staatsoberhäuptern, die stark abweichen von ihrer Vorbildfunktion in der westlichen Welt, einen Verlauf genommen, den niemand von uns vor zehn Jahren hätte vorausahnen können. Staaten schotten sich ab und sichern ihre eigenen Ressourcen so gut es geht, ein klares Beispiel war die Rolle von Donald Trump in den USA. Damit wird der weltumspannende Handel mit Produkten paradoxerweise immer größer, derweil der Handel mit Rohstoffen immer fragiler und politischer wird. Leicht zu erkennen ist dies daran, dass Staaten in Bezug auf ihre eigenen Bedürfnisse seit Jahren Listen der kritischen Metalle führen. Allerdings sehen wir auch, dass es im Empfinden der Menschen zweierlei Arten von Rohstoffen gibt, die man als industriell bezeichnen kann. Das sind auf der einen Seite die zur Verwendung in der Herstellung von Infrastruktur, Technologie, Energiewirtschaft und Konsumgütern genutzten Rohstoffe. Auf der anderen Seite stehen Berge an Gold, Silber und Diamanten, die neben der industriellen Nutzung vor allem als Zahlungsmittel und Wertsicherungsmittel eine Rolle spielen. Für diese drei Wertanlagen sehen wir die Zukunft massiv gefährdet. Denn eines ist klar, wenn ein Metall oder ein Stein keine wirklich notwendige, industrielle Nutzung besitzt und nur als ‚tangible Asset‘ verwendet wird, dann muss es absolut unfälschbar sein.

finanzwelt: Ist denn die Unfälschbarkeit nicht durch Tokenisierungen und spezialisierte Lager gestiegen? Wolf: Die Nachfrage nach Unfälschbarkeit ist mit der massiven Verbreitung von Kryptowährungen massiv gestiegen, aber nicht befriedigt worden. So langsam entdecken auch die kryptobesessenen Spekulanten der jungen Generation, dass die vermeintlichen Währungen keine Deckung besitzen und auf einer Blase aufgebaut sind, weil immer mehr und neue Währungen auf den Markt gebracht werden. Zudem gelten Kryptos als Sachanlage. In meinen Augen eine Sachanlage ohne Wert, denn die Summen, die aus den errechneten fiktiven Marketcaps bestimmt werden, stehen im realen Markt niemals zur Verfügung, um all die Kryptoeigentümer auszuzahlen. Im Prinzip sind Kryptowährungen das größte Schneeballsystem der Welt. Spätestens, wenn die Haltedauer bis zur Steuerfreiheit auf die Zeit für Immobilien ausgedehnt wird, spielen die meisten Coins und Tokens keine Rolle mehr und werden in den freien Fall geraten. Unterbrochen vielleicht von der ein oder anderen guten Idee, die sich auf die Blockchain stützt, die an sich natürlich keine falsche Sache ist. Vielleicht können diese Tokens auch in Zukunft ein Stück weit Aktien und den Börsengänge ersetzen. Für Unternehmen also ein gutes Modell. Generell bin ich aber auch kein Freund von Anteilsscheinen oder Papier im Bereich der Sachanlage. Gold ist vielfach überverkauft. Das an der COMEX gehandelte Gold gibt es physisch nicht. Es ist zu einem Spielball der Finanzwirtschaft verkommen. Aber auch mein realer Wert in fremder Hand stellt auf lange Sicht ein Problem dar. Zollfreilager und Sicherungseinrichtungen für Sachwerte stehen hoch im Kurs. Denn das Prinzip ist eigentlich gut gedacht. Ich erwerbe per Anrechtsschein einen Sachwert. Dieser Sachwert ist in einem Lager gesichert. Er verbleibt dort, bis ich ihn wieder verkaufen will. Generell scheint diese Idee logisch. Allerdings zahle ich Versicherung und Lagergebühren für eine Ware, auf die andere Menschen Zugriff besitzen und die ich einfach in meinem Keller speichern könnte. Die Ware verliert damit jeden Tag an Wert oder mein Anrecht auf Ware schrumpft. Hinzu kommt, dass in der Regel die Anteilsscheine an physischer Ware ohne Not wesentlich teurer sind, als die Ware selbst es ist. Eine ganze Industrie lebt von diesen Geldern, die Sachanleger ausgeben. Und jeder Cent, der für Sicherung und Lagerung ausgegeben wird, fehlt dem Sachanleger in der Brieftasche. Speziell in unserem Kundenkreis ist die Sicherheit ein Thema geworden. Dabei spielt es fast keine Rolle, aus welchem Land ein Kunde kommt. Er sucht Sicherheit in seiner Sachanlage, nicht so sehr in deren Unterbringung, sondern er sucht Unfälschbarkeit und in vermehrtem Maße Transportierbarkeit von Sachinvestments. Wir sehen, dass der normale Mensch als Sparer und Anleger die jeweils eigene Situation im eigenen politischen Umfeld – und unter Berücksichtigung der bereits selbst erworbenen Werte – trotzdem nicht als sicher bewertet. Und dabei waren die Rücklagen in Sachinvestments noch nie so hoch wie heute. Hier kommt als Lösung der Begriff der Wertdichte ins Spiel. Wenn ich einen hohen Wert in einem kleinen Volumen speichern kann, dann kann ich leicht transportieren, gut verstecken und alle Werte in meinem Zugriff aufbewahren. Auch aus diesem Grund finden moderne Sachanleger Osmium so spannend. Ich kann in kleinsten Behältern eine Million Euro unterbringen.

Wie hoch die Ressourcen bei Osmium sind, lesen Sie auf Seite 2