Investition in Grenzmärkte

16.12.2016

Welche Perspektive bieten Anlagen außerhalb der klassischen Industriestaaten? ©BillionPhotos.com fotolia.com

Die Studie kommt zu folgenden Erkenntnissen:

  • Grenzmärkte bleiben eine sehr heterogene Anlageregion: Die Wirtschaftsaktivität pro Kopf sowie die Tiefe und Liquidität der Aktien- und Anleihemärkte innerhalb der 30 Staaten sind äußerst unterschiedlich. So sind, basierend auf IWF-Projektionen, einige dieser Länder auf bestem Wege, innerhalb der nächsten fünf Jahre ein beeindruckendes Wirtschafswachstum zu erzielen und damit selbst Indien oder China zu übertreffen. Zu diesen Ländern zählen insbesondere die Elfenbeinküste, Bangladesch, Kenia und Vietnam. Andere Grenzmärke hingegen dürften sich hinsichtlich des Wachstums im Vergleich zu Industriestaaten unterdurchschnittlich entwickeln. Diese Staaten liegen meist in Lateinamerika oder EMEA-Region.
  • Grenzmärkte überzeugen mit starken demografischen Strukturen: Auch wenn die Geburtenraten in den Grenzmärkten abnehmen, sind sie immer noch höher als in den Industriestaaten. Gemeinsam mit der steigenden Lebenserwartung hat dies ein Bevölkerungswachstum von bis zu 3 % jährlich zur Folge. Damit steigt auch der Anteil der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter. Jedoch wohnt nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung dieser Staaten in Städten und es besteht eine starke ethnische und sprachliche Zersplitterung. Inwieweit diese demografischen Gegebenheiten genutzt werden können, hängt stark davon ab, wie die schnell wachsende Bevölkerung in den Arbeitsmarkt integriert werden kann.
  • Grenzmärkte haben das Potenzial zu bedeutenden Produktivitätssteigerungen: Die Einstufung der Grenzmärkte hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit, der menschlichen Entwicklung und der Arbeitsmarktflexibilität weist hohes Entwicklungspotenzial auf. Die Credit Suisse bezeichnet die Möglichkeit, damit am immensen Entwicklungspotenzial in den Bereichen Governance, Produktivität, Urbanisierung, Technologienutzung, Durchdringung mit Finanzdienstleistungen, Bildung und Gesundheitswesen teilzunehmen als größten Anreiz, um in Grenzmärkte zu investieren. Gleichzeitig kann die Neubewertung von finanziellen Vermögenswerten infolge der Annäherung an Normen der Industrie- und Schwellenländer ausgenutzt werden.
  • Grenzmärkte weisen selektive Verbesserungen bei der Governance auf: Der Qualität der öffentlichen Institutionen in den betreffenden Märkten kommt trotz günstiger demografsicher Strukturen, potenzieller Vorteile der Urbanisierung und einer Annäherung der Produktivität an Industrieländer weiterhin eine Schlüsselrolle zu. Dies gelingt kleinen Ländern deutlich besser als größeren mit heterogener Bevölkerungsstruktur.

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