Digitalisierung herausfordender als Provisionsdeckel

11.12.2019

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Zum mittlerweile achten Mal hat BrunotteKonzept eine Studie zu den Maklerpools veröffentlicht. Die erste Untersuchung nach fünf Jahren zeigt, dass es zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den Pools gibt und diese von der Digitalisierung finanziell stark belastet werden.

Kaum ein Makler kann heute im Markt noch als Einzelkämpfer bestehen. Stattdessen sind die meisten heute in Pools oder Verbünden organisiert. Deren Angebot ist nach wie vor vielseitig, wie die 8. Maklerpoolstudie von BrunotteKonzept zeigt. So legt sich nur jedes vier befragte Unternehmen der 30 befragten Unternehmen auf ein einziges Unternehmensmodell fest. 37 % der Unternehmen bezeichnen sich als „Maklerverbund“ und erheben damit den Anspruch, ein Zusammenschluss von Maklern auf Augenhöhe zu sein. Wie wichtig digitale Prozesse inzwischen sind, wird durch die Tatsache verdeutlicht, dass sich 30 % der Befragten als „Technologieplattform“ sehen.

Nicht nur bezüglich der Selbstbezeichnung, auch bezüglich des Angebots sind die  Pools sehr vielfältig. Während gerade einmal 13 % nur eine einzige Produktkategorie bedienen, unterhalten die meisten eine breite Produktpalette und einige alle zur Auswahl stehenden Produktkategorien abdecken. „Je breiter die Produktpalette, umso eher kann es gelingen, Makler für eine exklusive Kooperation zu gewinnen“, so Studienautorin Sabine Brunotte. Durch die große Auswahl, die viele Pools bieten, bestehe für die Makler auch immer weniger Notwendigkeit, mit vielen Pools zusammenzuarbeiten. Dafür müsse aber auch die Prozessqualität stimmen.

Chart Geschäftsfelder

Sehr unterschiedliche Größen

Wichtigste Kennzahl für die Größe eines Maklerpools ist die Zahl der angeschlossenen Vertriebspartner. Jedoch macht die Studie deutlich, dass sich die Zahlen nur schwer miteinander vergleichen lassen. So berücksichtigen manche Pools nur das Unternehmen selbst, während andere auch alle Mitarbeiter des Vermittlers dazu zählen. Entsprechend groß sind die Unterschiede bei den Zahlen der angeschlossenen Vertriebspartner der Pools: Während manche nur wenige hundert zählen, sind es bei anderen mehrere tausend. So haben ein Drittel mehr als 4.000 Vermittler angebunden.

Deutlich einheitlicher sind die Maklerpools hingegen bezüglich der von ihnen angesprochenen Zielgruppe: So umwerben ausnahmslos alle Versicherungsmakler. Aufgrund ihres Absatzpotenzials sind auch Vertriebe begehrt und stehen bei 70 % der befragten Unternehmen auf der Kandidatenliste, ebenso wie Finanzanlagenvermittler, die von 60 % der Pools angesprochen werden. Deutlich seltener werden hingegen Honorarberater nach § 34 h GewO (27 %) und Immobilienvermittler nach § 34 c GewO (23 %) angesprochen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen richtet sich an sechs oder mehr Zielgruppen.

Wie sich die wirtschaftliche Situation der Pools entwickelt, lesen Sie auf Seite 2