Coronavirus und die Auswirkungen

12.02.2020

Andrew Jackson, Leiter Fixed Income Internatinonal Federates Hermes / Foto: © Federated Hermes

Das Coronavirus hat die Märkte getroffen und die Aussichten für das globale Wachstum getrübt. Andrew Jackson, Leiter des Bereichs Fixed Income international von Federated Hermes, ist der Ansicht, dass die Epidemie wahrscheinlich branchenübergreifende Auswirkungen haben wird – die Märkte für Unternehmensanleihen jedoch weitgehend von den kurzfristigen Auswirkungen abgeschirmt sind. Ein Überblick.

Zu Beginn dieses Jahres schienen sich die globalen makroökonomischen Aussichten verbessert zu haben. Die Wachstumskurve schien über die Talsohle hinweg, da die Lockerung der Geldpolitik und die Handelsvereinbarung der ersten Phase zwischen den USA und China die Märkte entlastete. Doch der Ausbruch des Coronavirus hat die Aussichten nun getrübt.

Während sich das Virus über China hinaus ausgebreitet hat, wird das bevölkerungsreichste Land der Welt die Hauptlast der Auswirkungen tragen. Es wird erwartet, dass das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 bis 0,4 Prozentpunkte niedriger ausfallen wird als unter normalen Umständen. Und es ist wahrscheinlich, dass die Produktion im ersten Quartal deutlich schrumpfen wird.

Während Experten annehmen, dass die Epidemie in sechs bis acht Wochen erfolgreich eingedämmt werden kann, wissen wir zugleich sehr wenig über die wahrscheinliche Dauer und Schwere des Virus. Es werden Vergleiche zum Ausbruch des schweren akuten respiratorischen Syndroms (SARS) im Jahr 2003 gezogen. SARS gibt einen Anhaltspunkt, wie sich globale Epidemien auf das Wachstum auswirken können, wobei es zunächst zu einem Einbruch der Wirtschaft kommt, gefolgt von einer „v-förmigen“ Wiederbelebung der Konjunktur.

Aber dieser Vergleich stößt schnell an seine Grenzen, vor allem weil das Coronavirus wahrscheinlich eine weitaus globalere Auswirkung haben wird als SARS. Der Anteil Chinas an der Weltwirtschaft beträgt heute 16 %, verglichen mit 4 % im Jahr 2003. Das globale Wachstum ist – obschon auf dem Weg der Verbesserung – immer noch schleppend und anfällig für externe Schocks.

Wie die chinesische Regierung auf die Epedemie reagieren dürfte und welche wirtschaftlichen Auswirkungen zu erwarten sind, lesen Sie auf Seite 2