347 Bestnoten

25.04.2019

Peter Schneider, Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN / Foto: © MORGEN & MORGEN

Im 24. M&M Rating Berufsunfähigkeit wurden die Bedingungen für Topbewertungen in zahlreichen Kategorien verschärft. Dennoch schaffte es der Großteil der Tarife, die Bestnote zu erzielen. Auch in der Breite überzeugt der Markt.

„Berufsunfähigkeit trifft immer nur die anderen“. Von wegen: Allein im letzten Jahr wurden deutschlandweit mehr als 46.000 Leistungsfälle anerkannt. Derzeit befinden sich ca. 260.000 BU-Renten mit einem Volumen von über 2 Mrd. Euro in der Auszahlung. Obwohl die Anzahl der Leistungsfälle im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht gestiegen ist, ging das Neugeschäft an Berufsunfähigkeitsversicherung um 3,74 % zurück. Demgegenüber steht die Steigerung der BU-Renten. So stiegen die eingenommenen Beiträge im Bestand um 3,71 %. „Arbeitskraftsicherung verliert nicht an Spannung und die höheren BU-Renten sprechen dabei für eine bedarfsgerechtere Beratung“, erläutert Peter Schneider, Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN. 29,65 % aller Berufsunfähigkeiten wurden durch Nervenkrankheiten verursacht, die damit die häufigste Ursache sind. Am zweit häufigsten (20,89 %) führten Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates zum vorzeitigen oder vorübergehenden Ausscheiden aus dem Berufsleben.

Rating angepasst

Wie in jedem Jahr wurde auch in diesem Jahr das M&M Rating Berufsunfähigkeit modifiziert und verbessert. So wurde in diesem Jahr die Ratingfrage „Nachversicherung der Vertragslaufzeit“ hinzugefügt. Dieser Sachverhalt wird z.B. bei der Heraufsetzung der Regelaltersgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung relevant. Zudem wurde die Ratingfrage „Ausscheiden aus dem Beruf“ neu bewertet. In dieser Kategorie kann die die volle Punktzahl nur dann erreicht werden, wenn dauerhaft der zuletzt ausgeübte Beruf geprüft wird. Wenn diese Prüfung allerdings zeitlich begrenz ist, erfüllt der Tarif diese Bedingung nur eingeschränkt. Bei der Ratingfrage „Definition der bisherigen Lebensstellung“ erreicht das Produkt nur noch dann die volle Punktzahl, wenn sichergesellt ist, dass 80 % des Einkommens gewahrt wird. Zudem muss die wirtschaftliche und soziale Stellung aufrechterhalten werden.

Das Thema Kräfteverfall wird im Markt derzeit kontrovers diskutiert. Aus diesem Anlass haben die Analysten von MORGEN & MORGEN eine weitere Leistungsfrage aufgenommen, die allerdings explizit als ambivalent und somit als nicht ratingrelevant eingestuft wird. Tarife, die den altersbedingten Kräfteverfall ausdrücklich einschließen, erhalten ein „voll erfüllt“. Tarife, die zu altersbedingtem Kräfteverfall keine ausdrückliche Aussage treffen, erhalten ein „eingeschränkt erfüllt“. „Es ist vorstellbar, dass ein Versicherter zulasten des Versichertenkollektivs in einen Beruf wechselt, den er auf absehbare Zeit altersbedingt nicht mehr ausüben kann“, so Schneider zum Thema Ambivalenz und Kräfteverfall.

Welche Veränderung es bei den Teilratings gab und wie hoch das Marktniveau ist, lesen Sie auf Seite 2