Weltwirtschaft gut gerüstet gegen politische Unruhen

14.03.2017

Lars Tranberg Rasmussen / Foto: © Danske Invest

Wie auch in den USA wird die robuste fundamentale Entwicklung von politischen Sorgen überschattet: 2017 stehen bekanntlich einige Wahlen an, unter anderem in Frankreich, Deutschland und Italien. Die Bedenken anlässlich der Wahl in Frankreich im Mai sind unserer Meinung nach zwar etwas übertrieben. Doch es könnte auch im Juli unruhig werden, da Griechenland dann das Geld ausgehen dürfte und das Land Hilfe von der EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) benötigen wird.

China: Fokussierung auf finanzielle Stabilität

Da China 2016 eine sehr gute Wachstumsrate erzielt hat, kann sich das Land 2017 verstärkt auf die finanzielle Stabilität konzentrieren und das Wachstum etwas außen vor lassen. Mit Blick auf die Realwirtschaft, wo die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen und Haushalte im Oktober letzten Jahres gestrafft wurden, erwarten wir, dass sich diese Maßnahmen jetzt innerhalb des ersten Halbjahres moderat beim Wachstum bemerkbar machen werden. Bis zur Sitzung des Nationalen Volkskongresses im Oktober wird China erwartungsgemäß ein stabiles, wenn auch leicht rückläufiges Wachstum verzeichnen.

Allokation und Vermögenswerte

Wir beurteilen riskante Vermögenswerte nach wie vor positiv, insbesondere den Aktienmarkt, wo europäische Titel unserer Meinung nach die größten Chancen bieten. Da wir nicht davon ausgehen, dass die großen Gewinnchancen der Unternehmen bereits in die Kurse eingepreist sind, behalten wir unsere Übergewichtung in Aktien bei. Im Gegensatz dazu betrachten wir Unternehmensanleihen weiterhin mit Skepsis.

Unsere Übergewichtung in Schwellenländeranleihen in Lokalwährung haben wir dagegen reduziert. Der Grund für diese Entscheidung war, dass einige der Faktoren, die für eine Anlage sprachen, an Attraktivität verloren haben. Dagegen halten wir den US-Dollar für attraktiv, da er von Vorteil sein kann, wenn sich die politischen Unruhen in Europa zuspitzen und den Euro schwächen. Als Anleger in US-amerikanischen Aktien oder Anleihen kann man von einem steigenden Dollarkurs profitieren.

Marktkommentar von Lars Tranberg Rasmussen, Senior Analyst bei Danske Invest