Digitalisierungsstudie: „Smart, Smarter, Real Estate“

05.10.2017

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Herausforderungen: Personal und unternehmensübergreifende digitale Strategie

Eine der größten Herausforderungen im Hinblick auf die digitale Transformation stellen für 72 Prozent der Befragten mangelnde personelle Ressourcen dar. „Der Megatrend Digitalisierung kollidiert hier mit einem weiteren, dem des demogra­fischen Wandels und des damit einhergehenden Fachkräftemangels. Aufgrund der Digitalisierung ergeben sich neue Berufsbilder in der Branche. Und hier konkurrieren wir mit anderen Wirtschaftssektoren im ‚War for Talents‘“, sagt Rodeck. „Wir müssen die Attraktivität der Immobilienwirtschaft für alle Young Professionals und Experten konstant steigern. Dabei ist die gesamte Branche gefordert.“

Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass es an einer unternehmensübergreifenden Digitalisierungsstrategie fehle (66 Prozent). Als weitere gewichtige Herausforderungen identifizierten die Befragten eine mangelhafte Datenqualität und -struktur (65 Prozent) sowie veraltete und nicht integrierte Software (58 Prozent). „Es mag bequem sein, die digitale Transformation als Aufgabe der eigenen IT-Abteilung zu betrachten. Das ist aber kurzsichtig. Digitalisierung ist mit dem Ausrollen einer neuen Software nicht getan, sie stellt ein Querschnittsthema dar, das alle Unternehmensbereiche betrifft: unternehmensinterne Prozesse, Schnittstellen zu externen Dienstleistern, eigene Produkte und Dienstleistungen. Die digitale Transformation ist daher ganz klar Aufgabe für die höchste Ebene“, sagt Schulz-Wulkow. „Darüber hinaus müssen wir uns als Branche über ein klares Leitbild verständigen“, ergänzt Rodeck. „Synergieeffekte von digitalen Technologien ergeben sich oft erst durch die Zusammenarbeit. Wenn jeder nur seine eigenen Vor- und Nachteile sieht und dadurch übergreifende positive Effekte verhindert, blockieren wir uns gegenseitig.“ Als Beispiel sei Building Information Modeling (BIM) zu nennen: Die Technologie der digitalen Gebäudeplanung existiere zwar schon vergleichsweise lange, das Potenzial werde jedoch oft nur ansatzweise genutzt, weil viele die notwendigen Anfangsinvestitionen scheuten.

Kurzfristpotenzial für die Cloud, Mobile Devices und digitale Plattformen

Potenzial für die Gegenwart und die nahe Zukunft sieht ein überwiegender Teil der Umfrageteilnehmer im Einsatz mobiler Arbeitsgeräte (78 Prozent) und von Cloud-Technologien (74 Prozent). „Der Nutzen dieser Technologien ist augen­scheinlich, weil sie bereits heute fest im privaten und beruflichen Alltag etabliert sind. Smartphones und Clouds werden mittlerweile völlig intuitiv genutzt und finden daher fast wie von selbst ihren Platz auch in der Immobilienwirtschaft“, sagt Schulz-Wulkow.

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