„Uns sind 2018 einige Highlights gelungen“

02.05.2019

Michael Motschmann, Vorstand und General Partner der MIG AG/ Foto: © MIG AG

Im vergangenen Jahr hat die MIG AG das von ihr verwaltete Beteiligungsportfolio der MIG Fonds erfolgreich weiterentwickelt. Besonders ein Exit stach dabei hervor. Außerdem wurde zum ersten Mal seit drei Jahren wieder ein Unternehmen an die Börse gebracht. Derzeit befindet sich ein neues Produkt in Vorbereitung.

„Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind uns einige Highlights gelungen, die zu einer ausgezeichneten Jahresbilanz beigetragen haben“, fasst Michael Motschmann, General Partner und Vorstand der MIG AG, das vergangene Jahr zusammen.

Das große Highlight der MIG AG war der Verkauf des Beteiligungsunternehmens Siltectra AG im November (finanzwelt berichtete). Die Infineon AG zahlte für den Spezialisten für die effiziente Bearbeitung von Kristallen für die Halbleiterindustrie einen Brutto-Kaufpreis von 124 Mio. Euro. Da mehrere MIG Fonds 83,3 % an Siltectra gehalten haben, konnten sich deren Anleger über eine hohe Ausschüttung freuen. Bei dem Verkauf handelt es sich um den Exit mit den bislang höchsten Rückflüssen an die MIG Fonds.

Zweiter Börsengang

Im Mai hat die MIG AG die NFON AG erfolgreich an die Börse gebracht. Im Rahmen des IPO veräußerten die MIG Fonds 9 und 11 einen Teil ihrer Aktien in einer Sekundärplatzierung. Knapp 1 Mio. Aktien werden weiterhin von dem VC-Unternehmen gehalten. Mit dem Börsengang des Anbieters von Internettelefonie hat die MIG AG zum zweiten Mal ein Beteiligungsunternehmen erfolgreich an die Börse gebracht. Das erste Mal war im Jahr 2016 die Brain AG.

„Aus diesen Einnahmen konnten wir insgesamt die Rekordsumme von bislang über 87 Millionen Euro an Investoren der MIG Fonds 9, 10, 12, 13 und 15 ausschütten. Im Jahr 2019 sollen bei einigen Fonds noch weitere Beträge aus diesen Exits zur Ausschüttung kommen.“, so Michael Motschmann über den Börsengang von NFON. Die Summe der Rückzahlungen belief sich im Jahr zuvor bereits auf 67 Mio. Euro.

Erste Meilensteinzahlungen aus Ganymed-Verkauf

Im vergangenen Jahr kam es zudem zu ersten Meilensteinzahlungen aus dem Ende 2016 erfolgten Verkauf des ehemaligen Beteiligungsunternehmens Ganymed an den japanischen Pharmakonzern Astellas. Die Chancen auf die noch für die Zukunft vereinbarten Meilensteinzahlungen sind damit gestiegen.

Michael Motschmann zeigt sich ebenfalls sehr zufrieden mit den Fortschritten bei der Mehrzahl der verbleibenden Portfoliounternehmen. So floss dem Tübinger Beteiligungsunternehmen Immatics eine Summe von 54 Mio. US-Dollar aus einer strategischen Partnerschaft mit Genmab, Europas größtem Biotech-Unternehmen zu, die mit einer Meilensteinzahlung auf bis zu 1,65 Mrd. Dollar erhöht werden kann. Zudem gelang dem Mainzer Biotech-Unternehmen BioNTech, an dem die MIG-Fonds 7,8 und 9 beteiligt sind, im Januar 2018 mit einer Serie A-Finanzierung über 270 Mio. US-Dollar eine der größten Finanzierungsrunden in der Geschichte der europäischen Biotechnologie.

Portfolio erweitert

Im Jahr 2018 hat die MIG AG zudem das Portfolio ihrer Fonds um drei weitere Start-ups erweitert. Den Anfang machte im April die Kewazo GmbH, deren Ziel die Effizienzsteigerung im Gerüstbau mittels smarter Automatisierungstechnik ist. In das Münchner Unternehmen investiert der MIG Fonds 14 (finanzwelt berichtete). Im Juli beteiligten sich dann die MIG Fonds 2, 4, 6 und 14 mit 2,6 Mio. Euro bei der Everlife GmbH. Das Berliner Unternehmen, das unter der Marke „November“ auftritt, hat das Ziel, mit Digitalisierungstechnologien den deutschen Vorsorge- und Bestattungsmarkt zu verändern (finanzwelt berichtete).  Das dritte Start-up, das 2018 in das Portfolio der MIG-Fonds aufgenommen wurde, war im August die GWA Hygiene GmbH. An dem Stralsunder Unternehmen, das mit Hilfe moderner Informationstechnologie die Verbreitung von Krankenhauskeimen verhindern will, sind die 2, 4, 6 und 14 mit zusammen 27 % beteiligt (finanzwelt berichtete).

Mit den drei Neuinvestments, so Michael Motschmann, „stellen wir unser Portfolio noch breiter auf und bilden den Digitalisierungstrend in verschiedenen Branchen noch stärker ab.“

Weniger Neufinanzierungen

Die MIG AG unterstützte im Jahresverlauf ihre Portfoliofirmen durch die Beteiligung an 23 Finanzierungsrunden. Durch diese fließt 19 Start-ups frisches Kapital in Höhe von über 29 Mio. Euro. Im Vorjahr hatte dieser Betrag noch 35 Mio. Euro betragen. „Im Bereich der Neu- und Nachfinanzierungen lagen wir im Jahr 2018 leicht unterhalb der Werte aus den vergangenen Jahren, auch weil viele unserer Start-ups inzwischen gut finanziert sind“, erläutert Michael Motschmann den Grund für den Unterschied. Im Rahmen dieser Aktivitäten erhöhten die MIG Fonds auch ihren Anteil am Stammkapital der NavVis auf 16 %. Die MIG Fonds 12, 14 und 15 beteiligten sich im Jahr 2018 mit 4,6 Millionen Euro an einer insgesamt 35,5 Millionen US-Dollar schweren Series C-Finanzierung. NavVis gilt als vielversprechender Pionier der Indoor Digitalisierung.

Nach der Schließung ist vor dem Start

Der MIG Fonds 14 konnte Ende des vergangenen Jahres mit einem Volumen über 75 Mio. Euro geschlossen werden. „Insbesondere im IV. Quartal entschlossen sich viele Anleger Anteile am MIG Fonds 14 zu zeichnen. Rückenwind kam dabei auch aus dem erfolgreichen Verkauf der Siltectra“, erläutert Michael Motschmann. Zurzeit wird der Start des MIG Fonds 16 vorbereitet, der nach Prüfung seitens der BaFin erfolgen soll.

In diesem Jahr möchte die MIG AG die positive Entwicklung der beiden vergangenen Jahre fortsetzen. „Es bleibt unsere Hauptaufgabe, die bestehenden Portfoliounternehmen weiter in Richtung einer erfolgreichen Veräußerung zu entwickeln und unsere Augen offen zu halten, um uns an weiteren interessanten Start-ups zu beteiligen“, so Michael Motschmann abschließend. (ahu)

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