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23.06.2020
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Die Corona-Krise hat die Kapitalmärkte förmlich bluten lassen. Deutlich im Rahmen gehalten haben sich hingegen die Verluste von Multi-Asset-Fonds. Für Altersvorsoge-Sparer, die derartige Konstrukte in ihren Policen haben, ist das eine halbwegs beruhigende Nachricht. Doch für die Zukunft muss die weltwirtschaftliche Entwicklung deutlich stärker im Auge behalten werden. Eine Herkulesaufgabe auch für den freien Vertrieb.
Die Ratingagentur Scope hat untersucht, ob sich Dach- oder Einzeltitelfonds über einen Zeitraum von zehn Jahren besser geschlagen haben. Das Ergebnis: Einzeltitelfonds liegen im Durchschnitt vorn. Dennoch: Mehr als 150 Dachfonds können voll überzeugen. Die Studie wurde allerdings im Sommer vergangenen Jahres gefertigt, also lange vor dem Ausbrauch des Corona-Virus. Für diese Auswertung hat Scope einen Zeitraum von zehn Jahren zugrunde gelegt. Betrachtet wurden mehr als 800 Fonds der vier größten, global anlegenden Mischfonds-Kategorien. In allen vier Peergroups erzielten Einzeltitelfonds im Durchschnitt mehr Performance als Dachfonds. Der größte Performance-Unterschied zwischen Dach- und Einzeltitelfonds bestand in der Peergroup „Mischfonds Global ausgewogen“: Während die fast 100 Einzeltitelfonds auf eine jährliche Rendite von durchschnittlich 5,5 % kamen, schafften die 71 Dachfonds dieser Vergleichsgruppe im Durchschnitt nur 4,6 %. Ein Performance-Unterschied von immerhin 0,9 % p. a. über einen Zeitraum von zehn Jahren. Die geringsten Performance-Unterschiede zwischen Dach- und Einzeltitelfonds zeigten die Fonds der Peergroup „Mischfonds Global dynamisch“. Hier war nahezu kein Unterschied messbar. Sowohl Dach- als auch Einzeltitelfonds kamen im untersuchten Zeitraum im Durchschnitt auf 6,6 % p. a. Die Volatilitäts-Unterschiede zwischen Dach- und Einzeltitelfonds waren vergleichsweise gering. In zwei der vier betrachteten Peergroups lagen die Einzeltitelfonds sogar leicht vorn. Sie wiesen im Durchschnitt eine geringere Volatilität auf. Lediglich in der Peergroup „Mischfonds Global konservativ“ – die Mischfonds mit risikoarmen Profilen zusammenfasst – zeigten Dachfonds mit durchschnittlich 3,5 % eine spürbar geringere Volatilität als Einzeltitelfonds mit 4,4 %. Dass Dachfonds weniger Performance erzielen, sei laut Scope aufgrund der zusätzlichen Kostenbelastung zu erwarten gewesen. Dass sie jedoch trotz breiterer Diversifikation kaum nennenswerte Volatilitätsvorteile böten, überrasche. Eine Erklärung: In der Regel verfügen bereits Einzeltitelfonds über ein breit diversifiziertes Portfolio. Eine noch weitere Diversifikation über Fonds bringt kaum Diversifikationsvorteile. Auch wenn Dachfondskonzepte im Multi Asset-Bereich in der hier präsentierten Durchschnittsbetrachtung weniger Performance bei kaum vorhandenen Volatilitätsvorteilen aufwiesen, gab es dennoch zahlreiche Dachfonds, die überzeugende Resultate lieferte. Laut Scope zeigt das Ergebnis, dass, auch wenn Dachfonds in der Durchschnittsbetrachtung gegenüber Einzeltitelfonds das Nachsehen hatten, sie bei den Top-Produkten der jeweiligen Vergleichsgruppe überdurchschnittlich häufig vertreten waren.
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