Nachhaltigkeit sollte keine Einschränkung bedeuten

30.09.2020

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Jüngere haben Flugscham

Die Gebrüder Wright würden sich wohl im Grabe herumdrehen, wenn sie wüssten, welch negatives Image ihre Errungenschaft inzwischen bei vielen Menschen hat: Statt als Erfüllung eines uralten Menschheitstraums und eine große zivilisatorische Errungenschaft wird das Fliegen inzwischen vor allem als Umweltsünde gesehen. Die negative Meinung ist vor allem bei der jüngeren Bevölkerung verbreitet: So haben 58 % der Befragten zwischen 18 und 35 Jahren ein schlechtes Gewissen beim Fliegen, 13 Prozentpunkte mehr als die Gesamtbevölkerung. Jedoch ist bei der Gesamtbevölkerung die Bereitschaft, auf finanziellem Wege etwas gegen das schlechte Gewissen zu tun, relativ gesehen weiter verbreitet als bei den jüngeren: So sind 43 % der Gesamtbevölkerung bereit, CO2-Kompensation zu zahlen, was bedeutet, dass nur 2 Proenzpunkte derjenigen, die Flugscham haben, nicht dazu bereit sind. Bei den jüngeren Befragten sind es 53 %, die bereit sind, ihren CO2-Ausstoß beim Fliegen zu kompensieren, 5 Prozentpunkte aller Flugschämer sind es also nicht. Ähnlich wie das Fliegen hat auch das Autofahren in den vergangenen Jahren einen negativen Imagewandel vollzogen. Auch hier ist es vor allem die jüngere Bevölkerungsgruppe, die bei dieser Fortbewegungsart vor allem die Nachteile durch Umweltbelastung sieht. So gaben 59 % der 18- bis 35-jährigen Befragten an, im Alltag möglichst Alternativen zum Auto zu nutzen, im bundesweiten Durchschnitt sind es 50 %, die das tun.

Mehr aktive Nachhaltigkeit

Während Vermeidung bestimmter Aktivitäten oder Produkte aus Nachhaltigkeitsgründen vor allem passive Maßnahmen sind, gibt es auch aktive Maßnahmen, etwas für eine nachhaltigere Welt zu tun: Investments in grüne Geldanlagen. Bei diesem Thema zeigen sich die Jüngeren aktiver als der Bundesdurchschnitt. So investieren die Befragten zwischen 18 und 35 Jahren überdurchschnittlich häufig in solche Produkte. Der Vergleich mit der Nachhaltigkeitsstudie 2019 macht zudem deutlich, dass grüne Geldanlagen auf dem Vormarsch sind: Nachdem im vergangenen Jahr noch 8 % aller Bundesbürger und 11 % der 18- bis 35-jährigen über solche verfügten, waren es in diesem Jahr in der Gesamtbevölkerung drei Prozentpunkte, bei den jüngeren sogar fünf Prozentpunkte mehr.

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