Logistikmarkt reagierte sehr unterschiedlich auf Corona

30.07.2020

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Der Markt für Logistikimmobilien verfehlte im ersten Halbjahr deutlich das Vorjahresniveau. Jedoch verliefen die Entwicklungen regional sehr unterschiedlich. Vor allem Großabschlüsse waren ausschlaggebend.

Im Frühjahr stand die Welt wochenlang beinahe still. Der Lockdown hat auch deutliche Auswirkungen auf dem deutschen Markt für Lager- und Logistikimmobilien hinterlassen: So wurden mit Eigennutzern und Vermietungen zwischen Januar und Juni knapp 3 Mio. m² umgesetzt, ein Rückgang von 11 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum und gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Der Rückgang ist vor allem auf die Umsätze durch Eigennutzer zurückzuführen, die mit ca. 926.000 m² 23 % weniger umsetzen als im Vorjahreszeitraum. Der Vermietungsumsatz sank dagegen mit 5 % deutlich schwächer und lag bei 2,06 Mio. m². Das geht aus einer Untersuchung des Immobiliendienstleisters Jones Lang LaSalle hervor.

Der coronabedingte Stillstand betraf die beiden ersten Quartale in ähnlicher Art und Weise. Entsprechend sind die Unterschiede zwischen diesen auch nur geringfügig: So liegt der Umsatz der Monate April bis Juni, als die Krise ihre volle Wirkung entfaltete, mit 1,46 Mio. m² nur geringfügig und der 1,53 Mio. m², die zwischen Januar und März, als die Gefahr noch völlig verharmlost wurde und von einer Krise noch nichts zu spüren war. Trotz der beispiellosen Krise war das zweite Quartal 2020 „nur“ das zweitschlechteste zweite Quartal in den vergangen fünf Jahren. „Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen sich in den Statistiken der Vermietungsumsätze weniger deutlich als in anderen Sektoren“, erläutert Frank Weber, Head of Industrial Agency JLL Germany. „Nach einer Phase der Zurückhaltung und teilweise auch des Stillstands beobachten wir eine zunehmende Aktivität potentieller Logistiknutzer. Für die zweite Jahreshälfte zeichnen sich bereits größere Abschlüsse ab. Trotz des nach wie vor herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds könnten wir unter Umständen am Jahresende zum sechsten Mal in Folge einen Umsatz von über 6 Mio. m² bilanzieren. Auch wenn wir damit noch weit unter dem Rekord von über 7 Mio. m² von vor zwei Jahren und voraussichtlich auch unter dem Vorjahresumsatz liegen werden, ist das in Anbetracht der schwierigen Gemengelage dennoch beeindruckend.“

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