Jeder Vierte in Rechtsstreit verwickelt

21.11.2019

Foto: © Freedomz - stock.adobe.com

Männer sind streitfreudiger

Männer werden auch gerne als das „starke Geschlecht“ bezeichnet – man könnte auch das „streitfreudige Geschlecht“ sagen: In 66,5 % aller Rechtsstreitigkeiten sind Männer verwickelt. Jedoch sind die Streitauslöser zwischen den Geschlechtern durchaus verschieden: So sind 32,8 aller Männer in Streitigkeiten im Bereich Verkehr und Mobilität verwickelt, während 40 % der Frauen im Privat- und Strafrecht in Rechtsstreitigkeiten involviert sind. Doch auch hier sind die Männer alles andere als zimperlich, denn hierauf entfallen 37,6 % aller männlichen Rechtsstreitigkeiten. „Möglicherweise zeigt sich hier auch das Klischee, dass Frauen bei persönlichen Angelegenheiten das Zepter in der Hand halten und Männer sich eher ums Auto kümmern“, mutmaßt Peter Stahl. Nicht nur bei den Streitgründen, auch bei der Streitdauer gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: So sind bei Frauen Rechtsstreitigkeiten in 21,5 % der Fälle innerhalb von drei Monaten geklärt, bei Männern dauert es hingegen häufig länger.

Jüngere immer streitfreudiger

27,5 % und damit die Mehrheit aller Streitbeteiligten sind zwischen 46 und 55 Jahre alt. Insgesamt nimmt jedoch der Anteil der jüngeren Altersgruppen, die in Rechtsstreitigkeiten verwickelt sind, zu: Waren vor zehn Jahren die unter 36-jährigen noch für 13,9 % aller Streitfälle verantwortlich, sind es heute bereits 23,7 %.

„Mit dem Streitatlas präsentieren wir eine detaillierte Analyse des Streitverhaltens in Deutschland. Durch die Veröffentlichung möchten wir die Gesellschaft für das steigende Risiko sensibilisieren, selbst im Alltag in Rechtsstreitigkeiten verwickelt zu werden. Zudem unterstreicht der Atlas, wie sich zum Beispiel Kosten und Dauer bei Disputen entwickeln und warum Streitprävention im Interesse aller liegen sollte“, erläutert Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG, die Hintergründe des Streitatlas.

„Seit unserem ersten Streitatlas haben wir gut 2 Millionen Streitfälle in Deutschland ausgewertet. Diese einzigartige Datenbasis erlaubt uns wertvolle Einsichten: Dabei beobachten wir, dass die Menschen immer häufiger und heftiger miteinander streiten - insbesondere das private Umfeld bietet hierzu viele Anlässe“, ergänzt Peter Stahl. (ahu)