Die Gefahr steigt – aber auch die Absicherung

19.04.2021

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Das Thema Cybersicherheit gewinnt für deutsche Unternehmen immer mehr an Relevanz - auch weil die Gefahren aus dem Netz immer weiter steigen. Vor allem das Jahr 2020 brachte große Herausforderungen mit sich.

Im März 2020 fand eine Art Völkerwanderung statt: Viele Arbeitnehmer wurden coronabedingt ins Home Office versetzt. Eine Entwicklung, die bis heute ihre Spuren hinterlässt: Im Hiscox Cyber Readiness Report 2021 gaben 57 % der befragten deutschen Unternehmen an, dass sie derzeit im Homeoffice arbeiten würden, zuvor war das lediglich bei 15 % der Studienteilnehmer der Fall. Durch den, meist sehr schnell gehenden, Umzug vom Büro in die heimischen vier Wände erhöhte sich die Gefahr, durch ungesicherte Einfallstore Opfer eines Cyber-Angriffs zu werden. Das schlägt sich auch in den Angriffszahlen nieder: Nachdem bei der Erhebung im Jahr 2020 erstmals in der Geschichte des Cyber Readiness Reports die Anzahl der Cyber-Attacken gesunken war, lag sie 2021 mit 46 % um fünf Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Zudem liegt der deutsche Wert um drei Prozentpunkte höher als im Durchschnitt aller acht im Report untersuchten Länder (Deutschland, USA, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Irland, Belgien und Niederlande). „Das vergangene Pandemiejahr forderte die Cyber-Sicherheit von Unternehmen enorm heraus. Die Verlagerung ins Home Office, teilweise von heute auf morgen, setzte die IT-Verantwortlichen unter nie dagewesenen Handlungsdruck. Vielerorts konnte nicht auf bestehende Sicherheitsstrategien zurückgegriffen werden. Es mussten also in Windeseile Konzepte entwickelt und implementiert werden, um sich vor Hackerangriffen und den oft existenziellen finanziellen Folgen in einer ohnehin wirtschaftlich unsicheren Zeit zu schützen“, so Robert Dietrich, Managing Director Germany und CEO von Hiscox Europa.

Immer bessere Prävention

Im vergangenen Jahr investierten die deutschen Unternehmen im internationalen Vergleich am meisten in Cyber-Sicherheit – 62 % mehr als im Vorjahr. Die gestiegenen Investitionen zeigen auch Wirkung: So werden im aktuellen Cyber Readiness Report nur noch 27 % der Unternehmen bezüglich der Kriterien Strategie, Ressourcen, Technologie und Prozesse zu den Cyber-Anfängern gezählt, im Vorjahr bildeten diese mit 66 % noch eine deutliche Mehrheit. Deutlich zugenommen hat hingegen der Anteil der als Cyber-Fortgeschrittene kategorisierten Unternehmen, die mit 53 % nun die Mehrheit übernommen haben, ein Anstieg um 35 Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresuntersuchung. Auch die Zahl der Cyber-Experten ist gestiegen und liegt mit 21 % nun um vier Prozentpunkte über dem Wert von 2020. Deutschland macht diesbezüglich im internationalen Vergleich drei Plätze gut und liegt nun gleichauf mit Frankreich auf Rang vier. Lediglich in den USA (25 %) und in Großbritannien (23 %) werden noch mehr Unternehmen als Cyber-Experten klassifiziert. Hinter Deutschland folgen Irland mit 20 % sowie Belgien und die Niederlande mit einem Expertenanteil von 16. Die wenigsten Cyber-Experten gibt es in Spanien: Hier werden gerade einmal 9 % der Befragten Unternehmen dieser Kategorie zugeordnet.

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