Der Bund des Lebens auf der Blockchain
30.11.2021
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Das erste Mal, dass eine Ehe auf der Blockchain geschlossen wurde, war im Jahr 2014. Damals gaben sich am 5. Oktober David Mondrus and Joyce Bayo auf der Bitcoin Conference von Disney World in Orlando das Ja-Wort. Die Vermählung fand ohne Standesbeamten oder Religionsvertreter statt. Die Hochzeit wurde ausschließlich auf der Blockchain geschlossen. Bis heute gibt es weltweit mehrere Nachahmer dieser Art von Zeremonie. Doch was verbirgt sich hinter der neuartigen Erscheinung?
Blockchain-Technologie und Kryptowährungen werden populärer
Langsam hält der Trend zu Kryptowährungen auch in der breiteren Bevölkerung in Zentraleuropa Einzug. Während die Tokens früher als absolute Risikoanlage für Finanzprofis gesehen wurden, investiert jetzt eine größere Masse. Man geht davon aus, dass im Jahr 2021 circa. 2 % der Deutschen in Kryptowährungen investieren.
Laut einer Untersuchung von Bitpanda sieht das Investitionsverhalten im Kryptobereich aber geschlechtsspezifisch sehr unterschiedlich aus. Lediglich 20 Prozent der Frauen legen Teile ihres Kapitals bisher in digitalen Coins an. Der Großteil des Marktes wird von Männern dominiert. Allerdings scheint es hier langsam einen Mindset-Wechsel beim weiblichen Geschlecht zu geben.
Unternehmerinnen wie die digitale Entrepreneurin Elisa von Femmecapital.de richten ihre Aktivitäten gezielt auf Einsteigerinnen in die Krypto-Thematik aus. Durch Kurse, Workshops und privaten Coachings wollen sie Frauen die notwendigen Informationen auf verständliche Weise an die Hand geben. Die Erklärungen und Gespräche erfolgen auf Augenhöhe. Frauen, die einmal verstanden haben, wie Trading, Mining und Staking funktionieren, fühlen sich gestärkt. Teilweise entsteht eine richtiggehende Krypto-Leidenschaft. So gibt es immer mehr Paare, die ihre Passion für die Token teilen. Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass mittlerweile sogar auf der Blockchain geheiratet wird.
Ehe auf Basis von Smart Contracts
Smart Contracts, also intelligente Verträge, kommen mittlerweile in vielen Bereichen zum Einsatz. Sie laufen auf einer Blockchain.
Die Blockchain ist eine Art Register, in dem alle entsprechenden Transaktionen aufgezeichnet werden. Bei den intelligenten Verträgen handelt es sich um digitalisierte Vereinbarungen. Finanzgeschäfte lassen sich durch Smart Contracts genauso regeln, wie Mietverhältnisse oder eben Ehen.
Wie die Smart Contracts bei einer Trauung angewendet werden, lässt sich am Beispiel von Rebecca Rose und Peter Kacherginsky erklären. Die Partner arbeiten beide für die Kryptobörse Coinbase. Ihre Hochzeit am 3. April 2021 fand nicht nur als physische, sondern auch als digitale Vermählung statt. Das Paar nutzte dafür die Ethereum-Blockchain.
Der künftige Ehemann Kacherginsky kreierte den intelligenten Vertrag für seine Hochzeit und taufte ihn auf den Namen Tabaat. In den digitalen Eheabkommen werden die Besitzverhältnisse geregelt. Normalerweise wird ein Smart Contract nach der “If-then-Logik" erstellt. Falls also eine bestimmte Bedingung erfüllt ist, dann erfolgt die entsprechende Aktion.
Hinter dem hebräischen Begriff Tabaat steckt das deutsche Wort “Ring”. Im Zuge der Vermählung wurden die NFTs des Smart Contracts an die Wallets der Partner geschickt.
Bei den NFTs handelte es sich um nicht austauschbare Tokens. Mit den Tokens sind bestimmte Rechte und Pflichten verbunden, über die sich das Paar im Vorfeld geeinigt hatte. Der Kostenpunkt, um den digitalen Ehevertrag zu erstellen und zu tokenisieren, lag bei rund 537 US-Dollar.
Nachdem Rose und Kacherginsky ihre NFTs erhalten hatte, musste das Ethereum-Netzwerk die Abwicklung noch validieren. Insgesamt dauerte die Krypto-Vermählung nur etwa 4 Minuten. Und kostete inklusive Mining-Gebühren nur rund 600 Dollar. Im Gegensatz dazu betrugen die Durchschnittskosten einer Eheschließung in den USA im Jahr 2020 etwa 19.000 US-Dollar.
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