Deal or no Deal? Die Zukunft der Kryptowährungen

18.07.2019

Foto: © Dmitry Moraine / Unsplash.com

Regulierungen entkernen den Gedanken der Blockchain

Seit zum ersten Mal der Begriff Kryptowährung aufgetaucht ist, sind erst wenige Jahre vergangen. Mittlerweile sind:

  • Bitcoin
  • Litecoin
  • TRON
  • Ethereum
  • Tether

immer wieder in Zeitungen zu lesen und tauchen in Medienberichten auf. Einfluss als reguläres Zahlungsmittel – durchaus eines der möglichen Szenarien. Das Problem: Zu den Kerneigenschaften der Kryptowährungen gehören Anonymität und Dezentralität. Beide Aspekte stehen Eigenschaften des Fiatgelds gegenüber.

Bereits seit Jahren gibt es Bemühungen, Kryptocoins in ein Regelwerk zu zwängen. Bisher haben diese Maßnahmen eher nationalen Charakter.

  • Iran: In der islamischen Republik werden Kryptocoins sehr kritisch beobachtet. Mittlerweile wird offensiv mit Verboten – etwa in Bezug auf das Mining der Coins – vorgegangen.
  • Indien: Im Juni 2019 berichteten einige Branchenmedien, dass Indien an neuen Gesetzen zu den digitalen Währungen arbeitet. Deren Ziel besteht im Kern darin, Kryptowährungen zu verbieten.

Hierbei handelt es sich um nur zwei Beispiele dafür, wie restriktiv Versuche zur Kontrolle der Kryptowährungen sind. Eine völlig neue Qualität hat der erst kürzlich von den G20-Staaten gefasste Beschluss zu mehr Regulierung des Marktes.

Mit den Beschlüssen sollen Handelsplätze bezüglich der KYC (know your costumer) Politik in die Pflicht genommen werden. Damit sind Transaktionen nicht mehr ohne Weiteres anonym möglich. Diese Form der Kontrolle und Regulierung hat nachhaltig Einfluss. Auf der einen Seite wird sich ein Teil der Nutzer aus dem Markt zurückziehen. Andererseits heißt Regulierung auch, dass klare Regeln gelten – was wiederum andere Zielgruppen ansprechen kann. Gehen die Aufsichtsbehörden allerdings damit zu weit, droht Überregulierung – und die Kryptowährungen stehen vor ihrem Aus.

Kryptowährungen werden zu einer Schattenwährung

Wer Geld kontrolliert, kann ganze Gesellschaften kontrollieren. Keine besonders neue – aber trotzdem keine rosige Vorstellung. Zwei Aspekte werden heute von Teilen der Bevölkerung sehr kritisch gesehen:

  1. Negativzinsen & Inflation
  2. Abschaffung von Bargeld.

Letzteres nimmt Haushalten die Kontrolle über Vermögen aus der Hand. Hohe Inflationsraten sorgen andererseits zu einer laufenden Geldentwertung.

Kryptowährungen schließen beide Lücken. Auf der einen Seite gibt es keine zentrale Kontrolle über Transaktionen und die Kryptowährung als solche. Andererseits stehen die Coins immer nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung – was inflationäre Tendenzen puffert.

Von diesen beiden Eigenschaften aus betrachtet, können Bitcoin und Co. zu einer Zweitwährung werden. Gewisse Transaktionen werden nicht mehr in Euro oder US-Dollar ausgeführt – sondern in den Kryptocoins. Damit bewegen sich diese Zahlungen „unter dem Radar“. Allerdings besteht in einem solchen Fall die Gefahr, etablierte Währungssysteme zu Fall zu bringen.

Abseits solcher düsteren Vorahnungen bringt der Status als Schattenwährung natürlich eine steigende Nachfrage mit sich. Und dies treibt am Ende den Preis – vielleicht sogar in astronomische Höhen.

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