Niedrigzinsen als Problem der privaten Altersvorsorge - was tun?
23.11.2018
Foto: @ Esther Wiegardt (CC0-Lizenz) / unsplash.com
Im Alter finanziell gut dastehen – ein Ziel, welches viele Sparer verfolgen. In den letzten zehn Jahren ist das Ganze allerdings erheblich schwieriger geworden.
Wer noch mit Sparbuch oder Festgeld Vermögen aufbauen will, bekommt Mini-Zinsen. Diese liegen deutlich unter der Marke von 1 Prozent – nahe der 0-Prozent-Marke. Wo liegen die Gründe dieser Entwicklung? Die EZB (Europäische Zentralbank) hat auf der einen Seite versucht, mit dem Kauf von Anleihen die Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. Auf der anderen Seite haben die Zentralbanker sich zum Drehen an der Zinsschraube entschieden.
Heißt: Seitens der EZB wurden die Leitzinsen in den letzten Jahren niedrig gehalten. In der Folge haben sich Banken bei der EZB sehr günstig mit Liquidität versorgen können. Eine Tatsache, welche für die Banken auf den ersten Blick attraktiv ist. Wer darunter leidet, sind Sparer. Denn wenn Banken Geld billig woanders bekommen, schneiden die Kreditinstitute am Ende etwas bei der Rendite jener Bankkunden ab, die ihr Geld bei den Geldhäusern anlegen. Damit sind aber nicht nur die kleinen Sparer unter die Räder gekommen. Heute haben es zum Teil auch institutionelle Anleger schwer, Renditen zu erzielen.
Auf welche Anlageprodukte wirken sich die Niedrigzinsen aus?
Beim Thema Sparen für die Altersvorsorge ist ein Umdenken notwendig. Entsprechende Hinweise von Anlageexperten sind bereits seit Jahren in Wirtschaftsmagazinen zu lesen. Welche Produkte sind in den letzten Jahren besonders stark unter die Räder geraten?
Ganz vornweg gehen hier alle Produkte, welche direkt auf Bankeinlagen beruhen. Es geht um:
- Sparbücher
- Tagesgeld
- Festgeld
Generell – so die Erkenntnis – ist Guthabensparen heute nicht lohnenswert. Die Formulierung „nicht mehr“ ist mit Absicht vermieden, da die Entwicklung durchaus wieder in eine andere Richtung gehen kann.
Wer sich die Mühe macht und nachrechnet, stellt eines fest: Guthabensparen ist kein Nullsummenspiel. In den letzten Jahren ist das Ganze sogar zu einem Minusgeschäft geworden. Hintergrund: Der Staat kassiert bei Zinsgewinnen über die Abgeltungssteuer mit. Und es kommt noch die Inflationsrate in die Rechnung dazu. Letztere sorgt am Ende dafür, dass jeder gesparte Euro an Wert verliert.
Schwierig ist es in der Vergangenheit aber auch noch an anderer Stelle geworden. Versicherer, die beispielsweise Lebensversicherungen mit Kapitalbildung anbieten, oder Anbieter von Riester- und Rürup-Rente müssen einen Teil der Kundegelder in Finanzprodukte mit niedriger Risikoklassifikation anlegen. Und genau hier machen sich die niedrigen Zinsen ebenfalls bemerkbar. Das Portal finanztip.de illustriert sehr deutlich, welche Entwicklung der Garantiezins in den letzten Jahren durchlaufen hat.
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