Machtkampf bei Albis Leasing weitet sich aus

12.12.2018

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Die Albis Leasing AG gerät weiter unter Druck: Neben der Manus Vermögensverwaltung fordert nun ein weiterer Großaktionär die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung und die Abberufung des Aufsichtsratsvorsitzenden. Dabei werden scharfe Geschütze aufgefahren.

Seit gut einem Monat befindet sich Albis Leasing AG in einer Auseinandersetzung mit ihrem Unternehmensgründer und langjährigen CEO Hans Otto Mahn und dessen Unternehmen Manus Vermögensverwaltung. Mahn fordert dabei die Abberufung von Dr. Rolf Aschermann, Aufsichtsratsvorsitzender von Albis Leasing (finanzwelt berichtete). Die gleiche Forderung erhebt seit vergangener Woche auch Christoph Zitzmann, mit einem Anteil von 17 % ebenfalls Großaktionär von Albis Leasing. Der Gründer der Auto Zitzmann GmbH wirft Aschermann eine aktive Bevorzugung einer Aktionärsgruppe vor und bezieht sich dabei auf den Ausschluss von Hans Otto Mahn und der Manus Vermögensverwaltung von der Albis-Hauptversammlung im Sommer.

Es stehe damit der Verdacht im Raum, dass Aschermann dadurch letztlich seinen Aufsichtsratsposten sichern wolle. Der Antrag von Zitzmann hat daher das Ziel, die Aktionäre über den Abberufung von Aschermann sowie den Vertrauensentzug gegenüber Vorstandssprecher Bernd Dähling abstimmen zu lassen. Zitzmann rät Aschermann zudem, mit sofortiger Wirkung den Vorsitz des Aufsichtsrats freiwillig niederzulegen „um weiteren Schaden von der Gesellschaft abzuwenden“. Er wirft Vorstand und Aufsichtsrat von Albis Leasing zudem vor, dass diese seit der Hauptversammlung keinen Kontakt zu ihm aufgenommen hätten, um „die nun offen aufgetretenen Auseinandersetzungen im Aktionariat einvernehmlich, zielorientiert und außergerichtlich beizulegen.“ Stattdessen habe Bernd Dähling bei einem von Zitzmann initiierten Treffen „durch bewusst inkompetentes und niveauloses Verhalten versucht, weitere Zwietracht unter den Ankeraktionären zu provozieren.“ Dähling habe sogar gedroht, Zitzmann werde "den langen Arm des Vorstands noch zu spüren bekommen." Deshalb vermutet Zitzmann, dass im November angekündigte Kapitalerhöhung von über 40 % des Grundkapitals dazu diene, die Mehrheitsverhältnisse zu verändern.

Soll Kapitalerhöhung Aktionären schaden?

Sowohl Vorstandssprecher als auch Aufsichtsratsvorsitzender der Albis Leasing hätten sich noch nicht ausreichend geäußert, welchen Zweck mit der Kapitalerhöhung verfolgt werde. So vermutet Zitzmann, dass mit dem frischen Kapital riskante Geschäfte getätigt werden sollten, die „weder im Sinne des Aktionariats noch der Gesellschaft stehen“. Zitzmann begründet diese Vermutung damit, dass aus Aktionärskreise verlauten würde, dass der Hamburger Multiunternehmen Albert Büll die Kapitalerhöhung übernehmen solle. Büll wird eine große Nähe zu Vorstandsberater Bernd Günther nachgesagt.

Wie die Manus Vermögensverwaltung (finanzwelt berichtete) will auch Christoph Zitzmann die Einberufung der außerordentlichen Hauptversammlung zur Not gerichtlich durchsetzen.

Albis Leasing teilte mit, dass man die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung juristisch pflichtgemäß prüfe. (ahu)