In potenzielle Erfolgsgeschichten investieren

24.06.2020

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Die Börse steht ständig im Fokus der Berichterstattung. Weniger beachtet wird hingegen der Markt für außerbörsliches Eigenkapital, obwohl auch hier viel Bewegung ist und ein nicht unbeträchtlicher Teil der Wirtschaftsleistung geschaffen wird – mit positiven Folgen für die gesamte Gesellschaft.

Im Jahr 1981 beendete Fielmann durch den Abschluss eines Sondervertrages mit der AOK Esens die Ära der Einheitskassengestelle für Brillen in Deutschland – und legte damit den Grundstein für den Aufstieg zum europäischen Marktführer unter den Optikern. Finanziert wurde die in den Jahren darauf erfolgte Expansion über die Grenzen Deutschlands hinaus u. a. mittels Private Equity. Fielmann ist somit ein sehr prominentes Beispiel dafür, welche Erfolgsgeschichten mit außerbörslichem Eigenkapital ermöglicht werden können. Auch derzeit spielt Private Equity (PE) eine bedeutende Rolle in der deutschen Wirtschaft, wie aus dem Marktbericht des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) hervorgeht: Demnach gab es im vergangenen Jahr mehr als 300 Beteiligungsgesellschaften, die 14,3 Mrd. Euro in mehr als 5.000 Portfoliounternehmen investierten, die mit ca. 1,1 Mio. Beschäftigten einen Gesamtumsatz von ca. 206 Mrd. Euro erwirtschafteten. Dieses Kapital kommt laut Tibor von Wiedebach und Nostitz-Jänkendorf vor allem aus einer bestimmten Gruppe von PE-Fonds: „Nach wie vor beobachten wir, dass das Fundraising-Umfeld für deutsche Private Equity Fonds ‚zweigeteilt‘ ist: Während eine Platzierung von Private Equity Publikums-AIF weiterhin schwierig erscheint, erfahren Private Equity Spezial – AIF zunehmendes Interesse von Vertrieben und Investoren.“ Der Geschäftsführer der BVT Holding erläutert zudem, dass deutsche PE-Fonds international zunehmend begehrt sind. „Im Vergleich zu den vergangenen Jahren lässt sich beobachten, dass die Investorenbasis nunmehr zumeist breiter diversifiziert ist, da zunehmend auch Investoren aus dem Ausland (Europa, Nordamerika oder Asien) mit einem konkreten Fokus auf Investitionen in Deutschland, ‚deutsche‘ Private Equity Fonds zeichnen.“

Gleich in mehrere PE-Fonds gleichzeitig können Anleger mittels Dachfonds investieren, wie sie beispielsweise die RWB Group anbietet. „Der wichtigste Erfolgsfaktor bei unseren Dachfonds ist die Auswahl der vielversprechendsten Private-Equity-Fonds, die sich wiederum jeweils an 10 bis 15 Unternehmen beteiligen. Wir arbeiten dabei mit einem mehrstufigen Auswahlverfahren“, erläutert Mitgründer und Vorstand Norman Lemke, nach welchen Kriterien die Zielfonds für die Dachfonds ausgesucht werden.

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