Das ist der durchschnittliche Vermittler

28.10.2019

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Versicherungsvermittler sind vor allem männlich, um die 50, arbeiten mit Kleinstbetrieben und verfügen über eine mittlere Ausbildung. Das geht aus der aktuellen BVK-Strukturanalyse hervor. Diese zeigt auch, dass bezüglich der wirtschaftlichen Situation durchaus Luft nach oben besteht. Eine Überraschung gibt es bezüglich der Schadensregulierung.

Die aktuelle BVK-Strukturanalyse verdeutlicht einmal mehr, dass dem Markt der Versicherungsvermittler in den nächsten Jahren ein Nachwuchsproblem bevorsteht. So liegt das Durchschnittsalter der ca. 3.800 Umfrageteilnehmer bei 49 Jahren und damit etwa auf dem Niveau, das auch aus ähnlichen Studien hervorgeht. Da mehr als die Hälfte der Befragten bereits den 50. Geburtstag hinter sich hat, wird sich ein großer Teil der Umfrageteilnehmer in den nächsten 10 bis 15 Jahren mit der Frage einer Nachfolgeregelung beschäftigen müssen. Vielen drohen bei der Suche nach einem Nachfolger aber erhebliche Probleme, denn weniger als jeder fünfte Teilnehmer der BVK-Strukturanalyse ist im typischen Existenzgründungsalter unter 40 Jahren. Gerade für Makler ist dabei häufig die eigene Altersvorsorge gefährdet, die meist nicht unwesentlich auf einem möglichen Verkaufserlös für den Maklervertrieb beruht. Zum hohen Durchschnittsalter passt auch, dass die Studienteilnehmer über sehr viel Erfahrung im Markt verfügen: So sind befragten Vermittler im Schnitt ca. 20 Jahre im Markt tätig und gerade einmal 5 % befinden sich in dem typischen Existenzgründungsstadium von maximal drei Jahren Tätigkeitsdauer. Jedoch zeigt die Untersuchung auch, dass viele Versicherungsvermittler erst im höheren Alter den Schritt in die Selbständigkeit wagen. Einige waren zuvor in ganz anderen Branchen tätig. Jedoch verfügen nur ca. 4 % der Studienteilnehmer über keine versicherungsspezifische Ausbildung. Bei den Ausschließlichkeitsvermittlern ist die Ausbildung zum/ zur Versicherungskaufmann/- frau der am häufigsten vorkommende Ausbildungsabschluss: Über diesen verfügt jeder zweite Teilnehmende an der BVK-Strukturanalyse. Deutlich in der Minderheit befinden sich hingegen Vermittler, die über höhere Ausbildungsabschlüsse wie als Fachwirt/ in bzw. Betriebswirt/- in verfügen.

Keine Überraschung zeigt die Strukturanalyse auch bezüglich der Geschlechtsverteilung. So sind gerade im Maklerbereich die Vermittler hauptsächlich Männer: Der Frauenanteil liegt hier bei gerade einmal ca. 5 % und damit noch deutlich niedriger als beiden Mehrfachvertreten, wo immerhin ca. 12 % der Teilnehmenden an der Studie Frauen waren.

Wie groß die Vermittlerbetriebe und die Bestände sind, erfahren Sie auf Seite 2