Aktive Beratung gewünscht

09.04.2020

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Die Corona-Krise sorgt für große Verunsicherung bei den Bundesbürgern und manchem wird bewusst, dass er seine Finanzen in guten Zeiten schlecht geregelt hat. Das zeigt eine aktuelle YouGov-Umfrage, die aber auch deutlich macht, dass Optimismus offenbar immun gegen die Corona-Krise ist – in mehrfacher Hinsicht. Von Finanzdienstleistern wird eine aktive Rolle erwartet.

Letztes Jahr im Herbst beherrschte wochenlang die Angst vor einer technischen Rezession die Wirtschaftsschlagzeilen. Gegen die wirtschaftlichen Probleme, die aktuell vorherrschen und noch bevor stehen könnten, wirkt diese Angst allerdings nahezu lächerlich: Die Corona-Pandemie hat große Teile der deutschen Wirtschaft quasi über Nacht lahm gelegt – mit dramatischen Konsequenzen für die gesamte Bevölkerung. Wie sehr diese Tatsache in der Bevölkerung angekommen ist, zeigt die Studie „Der Einfluss von Corona auf den Finanzsektor: Wie sich die Corona-Krise auf das finanzielle Verhalten der Verbraucher auswirkt“, für die YouGov mehr als 2.000 Personen befragt hat. Von diesen gaben 75 % an, dass sie sich große Sorgen um die deutsche Wirtschaft machen würden. 21 % haben entweder in den letzten Wochen entweder keinen Kontakt zur Außenwelt gehabt oder sind Super-Optimisten: Sie glauben nämlich, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gäbe.

Eine Wirtschaftskrise wird gewöhnlich an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung gemessen, für den Einzelnen kann die persönliche wirtschaftliche Situation hingegen deutlich positiv ausfallen. In der YouGov-Umfrage zeigt sich mehr als jeder dritte Teilnehmer sehr verunsichert: So gaben 38 % der Befragten an, dass die aktuelle Krise für sie selbst eine große finanzielle Unsicherheit bedeute. 44 % sind zudem der Meinung, dass sich ihre finanzielle Situation aufgrund der Krise verschlechtert. Bei Frauen ist diese Sorge weiter verbreitet als bei Männern: Während 40 % der männlichen Befragten so antworteten, waren es bei den weiblichen 47 %. Vor allem die Altersgruppen, die häufig eine Familie zu versorgen haben, treibt der Blick auf ihre künftige finanzielle Lage so manche Sorgenfalte auf die Stirn: So befürchten 50 % der 25 bis 34-jährigen und 53 % der 35 bis 44-jährigen, dass sich ihre persönliche finanzielle Situation verschlechtern wird.

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