Zuwächse im Norden, Rückgänge am Rhein

09.11.2020

Hamburg war im dritten Quartal die Stadt mit den größten Preissteigerungen / Foto: © eyetronic - stock.adobe.com

Hamburg erklimmt das Treppchen

Was der FC Bayern derzeit in der 1. Bundesliga ist, ist der Hamburger SV in der 2.: Tabellenführer. Auch in der PROJECT-Analyse belegt die Hansestadt eine Spitzenplatz, nämlich beim Preiswachstum: So legte der Durchschnittspreise in der Elbmetropole binnen eines Jahres um satte 17,1 % zu, womit dort beim Durchschnittspreis mit 7.198 Euro die 7.000er-Marke deutlich übertroffen wurde. Damit überholte Hamburg Düsseldorf und liegt nun auf Platz 3 bezüglich der Durchschnittspreise im Stadtgebiet. Preistreiber in Hamburg waren besonders die Bezirke Eimsbüttel und Nord, wo die Durchschnittspreise um 25,6 bzw. 23,2 % stiegen. Grund hierfür ist, dass in den mondänen, alsternahen Stadtteilen zahlreiche Objekte in den Verkauf kamen und in Eimsbüttel einzelne Luxusobjekte angeboten wurden. Wie sehr gerade teure Stadtteile die Entwicklung in Hamburg prägen, macht ein Blick in das Umland deutlich: So stiegen die Preise in der Metropolregion „nur“ um 6,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Preisabstieg in Düsseldorf

Im Sommer musste Fortuna Düsseldorf den bitteren Gang in die zweite Liga antreten. Auch bei den Preisen für Neubauwohnungen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt war die Tendenz zuletzt negativ. Nachdem im zweiten Quartal im Schnitt noch 7.442 Euro/m² bezahlt werden mussten, waren es im dritten Quartal nur noch 7.152 Euro, ein Rückgang um 1,9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist die geringe Zahl von Objekten, was größere Preissprünge aufgrund einzelner Vorhaben begünstigt. So lag der Großteil der Objekte lange Zeit in den teureren Bezirken. Jedoch hat der Anteil der Objekte in der günstigeren Bezirken 5 bis 10 im vergangenen Jahr um 12 Prozentpunkte auf 35 % zugenommen. Zudem schlossen jüngst neue Objekte in einfacheren Lagen an das Vertriebsende zweier Immobilien in A-Lagen an. Laut den Studienautoren könnte dieser preissenkende Effekt sich in den kommenden Monaten fortführen, wenn andere Objekte im Hochpreissegment vollends verkauft sind.

Ungeachtet des absolut gesehen sinkenden Preisniveaus wurden neue Objekte in Düsseltal, Mörsenbroich oder Golzheim zu höheren Preisen verkauft als Objekten in vergleichbaren Lagen, die schon länger im Vertrieb sind. Der Analyse zufolge ist die in den letzten Monaten wieder ansteigende Gesamtzahl der Neubauentwicklungen auffällig. Völlig anders als die Stadt selbst entwickelt sich das Umland. So weist das Umland eine satte Preissteigerung von 16,8 % auf.

Wie die Preisentwicklungen in Berlin und Wien verliefen, erfahren Sie auf Seite 3