Wie gesund lebt Deutschland?

30.07.2018

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Sachsen achten auf ihre Ernährung

Auch beim Bereich gesunde und ausgewogene Ernährung liegt ein ostdeutsches Bundesland an der Spitze: In Sachsen legen 59 % der Befragten hierauf besonderen Wert. Anders hingegen im Westen Deutschlands: In Nordrhein-Westfalen achten gerade einmal 44 % der Befragten auf gesunde und ausgewogene Ernährung.

Im Nordosten wird am meisten geraucht

Die positiven Werte, die Sachsen und Sachsen-Anhalt bei den Themen Bewegung und Ernährung aufweisen, sollten sich aber nicht verallgemeinern lassen, dass die Menschen in den neuen Bundesländern mehr auf ihre Gesundheit achten als in den alten. So rauchen 28 % der Befragten in Mecklenburg-Vorpommern und damit mehr als in jedem anderen Bundesland. Anders hingegen die Situation in Hessen, Baden-Württemberg und Hamburg, wo nur 18 % rauchen. Insgesamt sind inzwischen vier Fünftel aller Deutschen Nichtraucher.

Weinanbaugebiet nicht gleich Weinkonsumgebiet

Mit Rheinhessen verfügt Rheinland-Pfalz über das größte Weinanbaugebiet Deutschlands. Dennoch ist das Rheinland-Pfalz, gemeinsam mit dem südwestlichen Nachbarn Saarland, das Bundesland, in dem die Menschen am bewusstesten mit Alkohol umgehen: In den beiden Ländern erreichten mit 86 % die meisten Befragten den Richtwert für den mäßigen Alkoholkonsum. Anders die Situation im benachbarten Hessen, wo nur 76 % diesen Wert erreichten.

Der Südwesten kann am besten mit Stress umgehen

„Auch ein gesunder Umgang mit Stress ist enorm wichtig“, unterstreicht Froböse. „Knapp die Hälfte aller Befragten (43 %) schafft es laut den Ergebnissen aber nicht, ihren Stress ausreichend zu kompensieren.“ Am besten gelingt dies den Menschen in Baden-Württemberg, wo 62 % die Benchmark zum gesunden Umgang mit Stress erreichten. Hier zählt Sachsen-Anhalt ausnahmsweise zu den Schlusslichtern: Ebenso wie in Hessen und Brandenburg gab hier nur jeder zweite Befragte an, Stress gut kompensieren zu können.

Regeneration wird immer schwieriger

Je länger die Woche dauert, desto schwerer können sich die Deutschen erhalten. So beträgt die Regenerationslücke, die die Deutschen zwischen Anfang und Ende der Woche haben, 15 Prozentpunkte. Diese wirkt sich dann unmittelbar auf Leistungskraft und Konzentration auf. Um sich zu regenerieren setzen sie Deutschen am liebsten auf Schlaf, Ausgleichssport und Freizeitaktivitäten.

Je gesünder, desto weniger stört Lärm

Um gerade im Schlaf gut regenerieren zu können, ist Ruhe sehr wichtig. Doch wer an einer viel befahrenen Straße oder in der Einflugschneise eines Flughafens lebt, für den ist Lärm ein ständiger Begleiter. Laut DKV-Report besteht offenbar ein Zusammenhang zwischen Lärmempfindlichkeit und dem subjektiven Gesundheitszustand. So gaben 38 % der Befragten an, die ihren Gesundheitszustand als „überhaupt nicht gut“ einschätzten, dass sie höchst Lärmempfindlich seien. Vor allem Frauen und Erwachsene ab 46 gaben an, sehr lärmempfindlich zu sein. Diejenigen, die ihren Gesundheitszustand als „sehr gut“ empfinden, bezeichnen sich auch weniger lärmempfindlich.

„Vom Ticken der Armbanduhr bis zum Hämmern des Presslufthammers – Lärm wirkt sich nicht nur auf das Ohr, sondern auf den gesamten Organismus aus“, so Ingo Froböse, „Die gesundheitlichen Folgen reichen von Schlafstörungen und Stresssymptomen über Hörschäden bis hin zum Herzinfarkt.“

Die Lärmbelastung wird besonders im Berufsleben wahr genommen. So gaben 49 % der Befragten an, dass sie sich im Arbeitsleben zumindest etwas von Lärm belästigt fühlen würden, im Privatleben sind es nur 41 %, die das so empfinden. Die drei häufigsten Lärmquellen im Privatleben sind Straßenlärm, Nachbarschaftslärm und Kinderlärm. Im Berufsleben werden vor allem Maschinenlärm, Lärm durch Kollegen und Baustellenlärm als störend empfunden.

Ein wenig überraschendes Ergebnis des DKV-Reports: Je größer der Ort ist, in dem die Menschen leben, desto stärker fühlen sie sich von Lärm belästigt. Befragte, die in Städten über 500.000 Einwohner leben, leiden deutlich stärker unter der Lärmbelästigung als diejenigen, die in kleineren Orten leben. „Unsere Welt hat keinen Lautstärkeregler. Deshalb sollten wir uns im Alltag bewusste Ruhekorridore schaffen“, so Clemens Muth. Um Ruhe zu finden zieht es 70 % der am Wochenende an ruhigere Orte außerhalb der Metropolen. (ahu)

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