Duration von Staatsanleihen erhöhen

23.03.2020

Paul Brain, Leiter Fixed Income bei Newton IM / Foto: Newton IM

Anfang des Monats sahen wir aufgrund des beginnenden Ölpreiskrieges einen Ausverkauf von inflationsgebundenen Vermögenswerten und Unternehmensanleihen. In der Folge gerieten inflationsgeschützte US Treasuries (TIPS) unter Druck. Letzte Woche war die am stärksten betroffene Anlageklasse an den Rentenmärkten jedoch der Hochzinsmarkt – insbesondere hochverzinsliche Energieanleihen. Anleiheinvestoren sollten den Cashflow ihrer Unternehmensanleihen ständig im Auge haben.

Yen zur Unterstützung?

Alle Anleihemärkte waren letzte Woche rückläufig. Einige der nachgefragten Staatsanleihen waren stabiler, aber die Mehrheit der Emissionen in diesem Segment hat unterdurchschnittlich abgeschnitten. Kurzlaufende Staatsanleihen haben von einem Rückgang der Bargeldpositionen profitiert, doch angesichts der steileren Renditekurven der Staatsanleihen sind die Kurse aller anderen Varianten gesunken. Im gegenwärtigen Umfeld könnte eine Anlage in Yen zusammen mit selektiven Short-Positionen in Schwellenländerwährungen den Rentenanlegern helfen.

Wir halten es auch für klug, die Duration von Staatsanleihen zu erhöhen und US-Treasuries mit längeren Laufzeiten zu kaufen. Die Duration sollte man möglicherweise dann wieder reduzieren, wenn das volle Ausmaß der Krise auf die Märkte übergreift. Es erscheint uns auch sinnvoll, die Barpositionen anzuheben, um sicherzustellen, dass man nicht verkaufen muss bzw. in Liquiditätsengpässe gerät. Die Liquidität an den Anleihemärkten ist derzeit extrem schlecht, und die Bid-Offer-Spreads sind groß, so dass wir glauben, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, den Handel auf ein Minimum zu beschränken.“ (ah)