Deutscher Immobilienmarkt bleibt stabil

20.02.2018

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Freibetrag für Ersterwerber könnte zu Grunderwerbsteuer-Erhöhungen führen

„Die geplanten Freibeträge für einzelne Käufergruppen für den Immobilienerwerb könnten zu einer unnötigen Verkomplizierung des Steuersystems und Erhebungs- und Befolgungskosten für andere Käufergruppen führen“, erklärt Feld. Angesichts der mit der Steuerautonomie der Grunderwerbsteuer und der damit verbundenen drastischen Steigerung der Steuersätze einhergehenden Probleme scheine der Weg zurück zu einer einheitlichen oder gedeckelten Grunderwerbsteuer attraktiv. Das würde allerdings die bislang einzige Gestaltungsmöglichkeit auf der Einnahmeseite der Länder beseitigen. „Es scheint daher sinnvoller, die Fehlanreize durch eine Restrukturierung des Länderfinanzausgleichs oder eine Ausweitung der Steuerautonomie der Länder auf die Einkommensteuer zu beseitigen“, schreibt Feld im aktuellen Frühjahrsgutachten der Immobilienwirtschaft.

Investitionschancen in Großen Mittelstädten

Carolin Wandzik, Geschäftsführerin der GEWOS, hat im diesjährigen Frühjahrsgutachten ein Sonderkapitel zu „Investitionschancen in Großen Mittelstädten“ verfasst. Dazu hat sie für die zehn dieser „Großen Mittelstädte", die die beste Entwicklungsdynamik aufweise, die Investitionschancen für Wohn- und Wirtschaftsimmobilien näher analysiert. Zu diesen Städten zählen die Universitätsstädte Konstanz, Tübingen, Flensburg, Fulda und Bayreuth, in denen der Zuzug jüngerer Bildungswanderer den Wegzug von Familienhaushalten ins Umland mehr als kompensiert und die Städte somit unter dem Strich an Einwohnern hinzugewinnen. Weitere analysierte Städte sind Norderstedt, Meerbusch und Speyer, die von ihrer Lage in entwicklungsstarken Metropolregionen profitieren, insbesondere durch den Zuzug von Familien. Ganz anders die Situation in Rheine und Nordhorn, die eine Ankerfunktion für das Umland einer prosperierenden Region haben. „Angesichts des historisch starken Investorenwettbewerbs in den deutschen A-Städten lohnt sich der Blick in prosperierende Mittelstädte“, erklärt Wandzik.

Mit Ausnahme von Konstanz weisen die untersuchten Mittelstädte attraktive Investitions- und Renditenchancen im Wohnungsmarkt auf. In den untersuchten Mittelstädten kann mit eine durchschnittlichen Nettoanfangsrendite von 3,4 % erzielt werden, mehr als in den A-Städten wo die Nettoanfangsrendite im Schnitt bei 2,8 ‚% liegt.

Bezüglich des Einzelhandels zeigen sich deutliche regionale Unterschiede. So profitieren Flensburg und Konstanz durch ihre geografische Lage zur dänischen bzw. schweizerischen Grenze vom Grenzhandel. In Meerbusch und Norderstedt ist der stationäre Handel hingegen nur schwach ausgeprägt, was besonders auf die Lage nach der Großstädte Düsseldorf bzw. Hamburg zurückzuführen ist. Hingegen weisen Städte, die als Zentrum für eine Region fungieren (z.B. Nordhorn, Fulda, Bayreuth und Speyer) hohe Einzelhandelsumsätze und eine hohe Zentralität auf. Ein Trend zur Dienstleistungs- und Wissensökonomie mit positiven Effekten für die Büroimmobilienmärkte lässt sich auch für die untersuchten Mittelstädte feststellen. Die Büroimmobilienmärkte der untersuchten Städte zeichnen sich jedoch aufgrund der überschaubaren Größenordnung der Wirtschaftsstandorte durch relativ geringe Vermietungsumsätze aus. (ahu)

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