Deutlicher Verbesserungsbedarf bei Cyberschutz

07.07.2017

Viele KMUs sind nur schlecht gegen die Gefahren aus der digitalen Welt geschützt / Foto: © zephyr_p-fotolia.com

Die Unternehmen sorgen auch für die Sicherheit und Langlebigkeit der Maschinen, denn 69 % der Befragten lassen regelmäßig ihre technischen Anlagen warten und 36 % tauschen diese regelmäßig aus, damit es erst gar nicht zu technischen Problemen kommt. Weniger gut gerüstet sind die Unternehmen für einen Stromausfall, denn nur 24 % besitzen Notstromaggregate. Da in den meisten Bundesländern mittlerweile eine strikt geregelt Rauchmelderpflicht gilt, wird diese Präventionsmaßnahme zum weitgehend flächendeckenden Standard.

Schlecht auf Notfälle vorbereitet

Auch wenn die Unternehmen großenteils sich gegen Gefahren aus der realen Welt sichern, sind die meisten nur schlecht darauf vorbereitet, wenn wirklich etwas passieren sollte. So haben nur 49 % der KMUs eine Notfallplan. Offenbar sind die Unternehmen der Meinung, dass je weniger Mitarbeiter sie haben, desto eher im Notfall keine Probleme auftreten. So haben nur 43 % der Unternehmen zwischen 11 und Mitarbeitern einen Notfallplan, noch kleinere Unternehmen sogar nur zu 26 %. Unternehmen zwischen 201 und 500 Mitarbeiter haben hingegen zu 66 % genau geplant, wie im Notfall zu verhalten ist.

Unternehmen nur unzureichend versichert

Viele Unternehmen sehen Versicherungen offenbar als wenig sinnvolle Investition an, denn 45 % der befragten KMUs verfügen über nur ein bis drei Versicherungen. Immerhin ein Drittel besitzt bis zu sechs Versicherungen. „Gerade zu Beginn der Geschäftstätigkeit und bei starkem Geschäftswachstum sowie Veränderung des Leistungsspektrums und des Produktionsprozesses ist die richtige Absicherung durch einen starken Partner wichtig. Unvorhergesehene Ereignisse werfen das Unternehmen dann nicht aus der Bahn“, erklärt Lohmann. Ähnlich wie beim Notfallplan lässt sich ein Zusammenhang zwischen Versicherungsschutz und Betriebsgröße feststellen. So sind bei 35 % der Unternehmen zwischen 201 und 500 Mitarbeiter mehr als sechs Policen zu finden, 36 % haben zwischen vier und sechs Verträge mit Versicherungsunternehmen. Wie in den Vorjahren ist die Betriebshaftplicht-Versicherung, über die 88 % der Unternehmen verfügen, am häufigsten verbreitet. Dass die Unternehmen ihrem Gebäude hohes Sicherungspotenzial zumessen, zeigt sich auch daran, dass mit 65 % die Gebäude-Versicherung am zweihäufigsten verbreitet ist. Gegen Schäden an der Elektronik sind 38 % der befragten Unternehmen versichert und 31 % haben ihre Geschäftsinhalte versichert. Auch eine Betriebsunterbrechungs-Versicherung (32 %) und eine D&O-Versicherung sind relativ weit verbreitet (10%). 38 % der befragten Unternehmen geben monatlich bis zu 500 Euro für den Versicherungsschutz aus. Am häufigsten werden die Verträge bei einem Vermittler einer Versicherung abgeschlossen.

Seltene Überprüfung des Versicherungsschutzes

Wenn die Unternehmen ihre Versicherung erst einmal abgeschlossen haben, kümmern sie sich häufig nicht weiter darum. So führen 58 % der KMUs keinen jährlichen Versicherungs-Check-Up durch. Dieser Wert hat zugenommen, denn bei der letzten Umfrage überprüften immerhin noch 46 % der Befragten jährlich, ob der aktuelle Versicherungsschutz noch angemessen ist. Immerhin alle zwei Jahre wird das von 32 % der Unternehmen durchgeführt. 15 kennen das eigene Prüfintervall nicht einmal. „Die jährliche Überprüfung des Versicherungsschutzes ist ein Muss. Denn durch Innovationen, neue Anschaffungen oder neue rechtliche Vorgaben ändert sich auch der notwendige Versicherungsumfang“, erklärt Lohmann. Die KMUs sollten also sowohl dem Thema Cybersicherheit als auch ihren Versicherungen mehr Aufmerksamkeit widmen. (ahu) www.gothaer.de