„Der Brexit ist kein Allheilmittel für Frankfurt“

23.03.2018

Trotz des Brexits dürfte es in den Frankfurter Bürotürmen weiterhin Leerstand geben / Foto: © hecke71 - stock.adobe.com

Als Folge des Leerstandsabbau ändern sich Bräuning zu Folge auch die Bedingungen am Markt: War Frankfurt bislang vor allem ein Mieterparadies, dürfte es in Zukunft eher ein Vermietermarkt werden. Die Durchschnittsmieten sind inzwischen bei der 20 Euro-Marke angelangt, während die Spitzenmieten die 40 Euro-Marke bereits überschritten haben.

Die spannendste Entwicklung für den Frankfurter Büromarkt dürfte mit Sicherheit der Brexit sein. Nach Angaben von Stephan Bräuning ist bereits eine Verlagerung von ca. 1.400 Arbeitsplätzen von London nach Frankfurt zu beobachten. Damit verbunden ist die Anmietung von 26.000 m² Bürofläche. Bräuning warnte aber gleichzeitig davor, dass der Brexit dafür sorgt, dass der Leerstand auf dem Frankfurter Büromarkt auf Werte um 2-3 % sinken und damit dem Niveau von München annähern wird. „Der Brexit ist kein Allheilmittel für Frankfurt. Der Leerstand wird nicht völlig verschwinden“, so Bräuning. So erhöhe der Brexit die Flächennachfrage nicht übermäßig. Für das Jahr 2018 rechnet Colliers, dass der Flächenumsatz auf dem Büroimmobilienmarkt bei 600.000 m² liegen und die Leerstandsquote auf 8 % sinken wird.

Büroimmobilien prägen auch Investmentmarkt

Robert Menke, Head of Capital Markets für den Bereich Frankfurt bei Colliers International, machte deutlich, dass sich in Frankfurt auch die Investmentnachfrage auf hohem Niveau bewegt. So wird vermutlich bereits im ersten Quartal beim Transaktionsvolumen die Marke von 1 Mrd. Euro überschritten – eine eher unübliche Entwicklung für ein erstes Quartal. Die wichtigste Assetklasse bilden dabei die Büroimmobilien Gerade ausländische Investoren interessieren sich für Immobilien in Frankfurt: Im vergangenen Jahr kam mit 2,9 Mrd. Euro knapp die Hälfte der Investorengelder (insgesamt 6,9 Mrd. Euro) aus dem Ausland. Den größten Teil (492 Mio. Euro) investierten dabei französische Anleger. Die hohe Nachfrage wurde auch nicht von den leichten Zinsanstiegen der jüngeren Vergangenheit beeinflusst.

Ähnlich wie bei den Logistikimmobilien gehen auch bei den Büroimmobilien immer mehr Anleger höhere Risiken ein. Das sind sowohl Lagerisiken, Vermietungsrisiken als auch Bau- und Entwicklungsrisiken. (ahu)

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