Daten sind nicht kostenlos und das Vertrauen der Kunden erst recht nicht

03.07.2018

Tjeerd Brenninkmeijer, Executive Vice President EMEA BloomReach / Foto: © BloomReach

  1. Schlank werden --------------

Effizienter zu werden, bedeutet auch, loslassen zu können. Das wird mit Sicherheit nicht einfach. Denn das Sammeln wertvoller Daten hat in der Regel einen kleineren Datenbestand zur Folge. Eine ungeschriebene Regel des E-Mail-Marketings besteht darin, so viele Kontakte wie nur möglich zu erfassen, indem man die Formulare mit möglichst geringen Barrieren ausstattet. Eine Überbelastung mit Adressdaten kann jedoch selbst ein Hindernis sein, da es Marketeer ungleich schwerer haben, sich im Datendschungel zurechtzufinden. Es kann deshalb von Vorteil sein, bereits im Voraus nach wertvollen Informationen zu fragen, sodass Unternehmen anschließend deutlich weniger Kontakte sortieren müssen. Die passenden Interessenten zu segmentieren ist die wesentliche Voraussetzung, um gute Conversions zu erzielen.

  1. Datensilos vermeiden --------------------

Viele Unternehmen speichern ihre Daten in unterschiedlichen Systemen wie ERP-, CRM-, oder PIM-Lösungen. Diese Systeme sind in der Regel nicht miteinander verknüpft – mit der Folge heterogener Datensilos. Kunden interagieren mit Unternehmen an einer Vielzahl von Touchpoints. Informationen, die an jedem einzelnen Kontaktpunkt erhalten, sollten Unternehmen nutzen, um die gesamte Customer Journey zu verbessern. Hilfreich kann es deshalb sein, die gesamte Digital Experience für Kunden über eine zentrale Plattform abzuwickeln, die – mit entsprechenden APIs ausgestattet – für einen konsistenten Datenfluss sorgt. Damit wirken sich alle Daten positiv auf jeden einzelnen Kanal aus, was den Kunden sofort einen Mehrwert bietet: Sie profitieren von einer konsistenten, persönlichen Customer Experience. Daten zu zentralisieren, ist der Schlüssel, um das Beste aus ihnen herauszuholen. Auch im Hinblick auf neue Vorschriften wie die DSGVO ist ein transparenter Überblick über den Datenfluss essentiell.

Es ist definitiv an der Zeit, Daten wie das wertvolle Gut zu behandeln, das sie sind. Finanzdienstleister müssen erkennen, dass sie Daten auf einem Prinzip der Gegenseitigkeit nutzen – während Nutzer wertvolle Daten über sich preisgeben, muss das Unternehmen den Kunden etwas zurückgeben. Sie müssen einzigartige, auf den jeweiligen Kunden abgestimmte Kundenerlebnisse kreieren und noch bessere Produkte und Dienstleistungen bieten. Dabei ist immer die goldene Regel zu beachten: Wer Daten sammelt, muss sie auch nutzen.

Gastbeitrag von Tjeerd Brenninkmeijer, Executive Vice President EMEA bei BloomReach 

[1] https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Kunden-in-der-digitalen-Welt-bleiben-vielen-Unternehmen-fremd.html.

[2] http://info.purestorage.com/rs/225-USM-292/images/Big%20Data%27s%20Big%20Failure_UK%281%29.pdf?aliId=64921319.

[3] https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Nur-jeder-Fuenfte-haelt-seine-Daten-im-Netz-fuer-sicher.html.

[4] https://www.pwc.com/us/en/services/consulting/library/consumer-intelligence-series/cybersecurity-protect-me.html.