Was tun gegen die Gender Saving Gap?

20.08.2019

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Weder Frauen noch Männer nehmen wahr, dass zwischen den Geschlechtern eine Lücke bei den Sparmöglichkeiten existiert. Eine Lücke zwischen den Geschlechtern gibt es aber bei Gegenmaßnahmen gegen die Sparlücke: Frauen wollen unterstützt werden, Männer appellieren an die Eigenverantwortung.

Am 26. August 1920 wurde der 19. Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung ratifiziert, der Frauen das Wahlrecht gewährte. Aus diesem Grund wird am 26. August auch der Frauengleichstellungstag gefeiert. Anlässlich dieses Datums hat das Zinsportal WeltSparen ca. 2.000 Deutsche befragt, ob die Geschlechter beim Sparen wirklich gleichberechtigt sind.

Aus unterschiedlichsten Gründen (Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit und in schlechter bezahlten Berufen, sind aufgrund von Kindern häufig mehrere Jahre nicht aktiv im Berufsleben etc.) verdienen Frauen in Deutschland durchschnittlich 21 % weniger als Männer. Die logische Konsequenz wäre also, dass Frauen weniger sparen, investieren und auch vorsorgen können. Um herauszufinden, wie viel Wahrheit in dieser Vermutung steckt, hat WeltSparen die Studienteilnehmer gefragt, ob ihrer Meinung nach eine Sparlücke zwischen den Geschlechtern existiert. Die Existenz einer solchen wird nur von 25 % der Befragten wahrgenommen, 42 % verneinen dies. Von den Befragten Männer glauben 45 % nicht an die Existenz einer Gender Saving Gap, bei den Frauen (die davon ja eigentlich betroffen sind) glauben 39 % nicht, dass sie bzw. ihre Geschlechtsgenossinnen weniger sparen können als Männer. Jedoch spiegeln die Ergebnisse der Befragung nicht die Lebensrealität wieder, denn das Einkommen von erwerbstätigen Frauen unterscheidet sich massiv von dem der Männer. Laut einer Untersuchung des Bundesfamilienministeriums haben 10 % der Frauen zwischen 30 und 50 Jahren ein Nettoeinkommen von über 2.000 Euro, bei den Männern in dieser Altersklasse sind es 42 %, die über ein solches Einkommen verfügen.

“Insgesamt zeigt sich anhand der Studie, dass den Deutschen das Bewusstsein für die geschlechterspezifische Sparlücke der Frauen und die Auseinandersetzung mit dem Thema fehlt. Die Gründe für diese Sparlücke sind vielfältig und münden im Alter häufig in der Armut von Frauen. Das fehlende Bewusstsein ist erschreckend, gerade mit Blick auf die Zukunft vieler Frauen”, kommentiert Dr. Tamaz Georgadze, Geschäftsführer von WeltSparen, die Untersuchungsergebnisse.

Wie die Sparlücke nach Meinung der Befragten geschlossen werden kann, lesen Sie auf Seite 2