Studie: bAV-Einrichtungen fürchten neue Wirtschaftskrise

04.12.2018

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Die Angst vor einer neuen Wirtschaftskrise ist bei bAV-Einrichtungen weit verbreitet. Zudem schwindet deren Vertrauen in die europäischen politischen Institutionen. Aus diesem Grund nutzen die bAV-Einrichtungen neue Konzepte um Erträge zu erzielen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von CREATE Research und Amundi, für die 149 europäische bAV-Einrichtungen mit einem Gesamtvermögen von 1,89 Billionen Euro befragt wurden.

Die Europäische Union steckt seit Jahren in einer tiefen Krise. Das offensichtlichste Symptom: Im März nächsten Jahres wird zum ersten Mal in der über 60-jährigen Geschichte die europäische Staatengemeinschaft um ein Mitglied ärmer. Für die bAV-Einrichtungen bedeutet das sinkende Vertrauen in die europäischen Institutionen, das auch bei der letzten Parlamentswahl in Italien deutlich wurde, eine deutliche Veränderung. So verabschieden sich die bAV-Einrichtungen zunehmend von alten Investmentansätzen und greifen zu Innovationen. Von dieser Entwicklung sind sowohl die Assetklassen, die Asset-Allokation sowie Themenansätze betroffen.

Illiquide Anlagen werden interessanter

Auch in Zukunft müssen bAV-Einrichtungen einen schwierigen Balanceakt zwischen Vorsicht und Chanchennutzung vollführen. Sie müssen akzeptieren, dass die Erträge der meisten Assets in Zukunft niedriger sein werden, dabei aber gleichzeitig verhindern, dass sie an einer beispiellosen Hausse nicht außen vor bleiben. „Die derzeitige Hausse hat keine Kraft mehr. Ich wüsste nicht, wie sie weitergehen könnte“, zeigt sich einer der Umfrageteilnehmer für die nähere Zukunft wenig optimistisch. 

Mit zwei Dritteln glaubt der große Teil der Studienteilnehmer, dass die Suche nach Rendite Anlagen in internationale Aktien und illiquide Titel wie Immobilien, Infrastrukturinvestments und alternative Credits erfordert. Nach Einschätzung eines britischen Pensionsfonds eignen sich dies Assetklassen gut zur Portfoliodiversifikation. So sind diese nur schwach mit traditionellen Assetklassen korrliert, verzeichnen regelmäßige Cashflows und ermöglichen den bAV-Einrichtungen, unabhängig vom Marktumfeld Altersvorsorgeleistungen auszubezahlen.

Staatsanleihen, US-Aktien, amerikanische Investmentgrad-Anliehen und japanische Aktien sehen die Studienteilnehmer dagegen als überbewertet an. Die unbeliebtesten Assetklassen bei den Umfrageteilnehmern sind Hedgefonds und Währungsfonds. Als attraktivste Anlageregionen werden Asien (ohne China), die USA und Indien genannt. Dennoch erwarten die Anleger für das nächste Jahr in keiner Region exorbitante Erträge.

Wie die Befragten die Zukunftsaussichten für die europäische Wirtschaft sehen, lesen Sie auf Seite 2