P&R: Erste Abschlagszahlungen in Sicht

04.12.2020

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Voraussichtlich Anfang nächsten Jahres können sich die ca. 54.000 Gläubiger der vier deutschen P&R-Containerverwaltungsgesellschaften über die ersten Abschlagszahlungen freuen. Die Zustimmung für den Vorschlag des Insolvenzverwalters war fast einstimmig.

Nach Auswertung der vier schriftlichen Gläubigerversammlungen stimmten jeweils mehr als 99,9 % der Gläubiger dem Vorschlag des Insolvenzverwalters zur Verteilung der Erlöse zwischen den vier P&R Containerverwaltungsgesellschaften zu. In den beiden größten Verfahren (P&R Gebrauchtcontainer Vertriebs- und Verwaltungs GmbH sowie P&R Container Vertriebs- und Verwaltungs GmbH) lagen die Zustimmungsquoten sogar bei 99,98 %. An den Abstimmungen haben sich mehr als 90 % der Gläubiger beteiligt. So wurden von den ca. 86.000 versandten Stimmzetteln fast 78.000 fristgerecht an das Amtsgericht München zurückgeschickt. Nach der erfolgreichen Abstimmung arbeitet die Insolvenzverwaltung nun intensiv daran, im ersten Quartal 2021 eine erste Auszahlung möglich zu machen. Hierzu müssen insbesondere noch die Bankdaten und Kontoverbindungen abgeglichen werden. Zudem müssen Gläubigerausschüsse noch über die Höhe des Auszahlbetrags entscheiden, wobei aus Rechtsgründen und im Interesse der Gläubiger substanzielle Rückstellungen gebildet werden müssen, sodass nur ein Teil der bislang erwirtschafteten Erlöse zur Auszahlung gelangen wird.

In dem von den Gläubigern nun angenommenen Vorschlag ist eine prozentuale Aufteilung der Gelder vorgesehen, welche die Höhe der festgestellten Schadensersatzansprüche der Anlegergläubiger in den jeweiligen Insolvenzverfahren als Maßstab nimmt. Demnach erfolgt die Verteilung der Erlöse in dem Verhältnis, in dem sich die Ansprüche der Anleger prozentual auf die einzelnen Containerverwertungsgesellschaften verteilen. Im Ergebnis führt dies zu einer Gleichbehandlung der Anlegergläubiger in den Insolvenzverfahren der vier P&R Gesellschaften.

"Die Containerverwertung erfolgt weiterhin ungestört und nach Plan. Wir haben bislang rund 435 Mio. Euro für die Gläubiger der deutschen Gesellschaften sichern können. Mit der jetzt erreichten Zustimmung der Gläubiger haben wir eine Grundlage, auf deren Basis Erlöse an die Gläubiger ausgezahlt werden können. Die weiteren Erfolge aus der andauernden Containerverwertung werden ebenfalls den Gläubigern zugutekommen. Wir freuen uns über die fast einstimmige Zustimmung und den damit einhergehenden großen Vertrauensbeweis in unsere Arbeit im Interesse der Gläubiger", betont Insolvenzverwalter Dr. jur. Michael Jaffé.

Über die Vorbereitungen für die erste Ausschüttung und über die weiteren Schritte in den Insolvenzverfahren sowie relevante aktuelle Entwicklungen werden die Gläubiger wie gewohnt über Pressemitteilungen sowie die dafür eingerichtete Webseite www.frachtcontainer-inso.de und das Gläubiger-Informations-System (GIS) informiert. Dort finden sich auch aktualisierte Erläuterungen zu einzelnen Themen und Antworten auf häufig gestellte Fragen. (ahu)