Potenziale im immobilen Bereich

12.12.2019

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Bahn fahren statt fliegen, Fahrrad statt Auto fahren: Wenn es um das Thema CO2 -Reduzierung geht, wird häufig ein verändertes Mobilitätsverhalten gefordert. Aber auch im immobilen Bereich gibt es diesbezüglich Möglichkeiten – nicht nur bei Gebäuden, sondern auch bei der nachhaltigen Energieerzeugung.

Ein kleiner Inselstaat legt sich mit der Weltgemeinschaft an: Im Jahr 2011 bat Palaus Präsident Johnson Toribiong die UN-Vollversammlung um ein Rechtsgutachten, um zu klären, ob das Völkerrecht Staaten beim Ausstoß klimaschädlicher Gase in die Pflicht nehmen könne. Jedoch scheiterte dieser Vorstoß, den neben Deutschland auch zahlreiche andere Staaten unterstützten, an der fehlenden Kompromissbereitschaft Chinas und der USA. Dass ausgerechnet Palau Treibhausgasemittenten in die Pflicht nehmen wollte, ist zwar einerseits verständlich, schließlich besteht der Südseestaat aus vielen kleinen Korallenriffen, die oft nur wenige Meter aus dem Meer ragen und ist deshalb vom Klimawandel massiv bedroht. Jedoch entbehrt das Gesuch auch nicht einer gewissen Ironie: Mit ca. 58 Tonnen hatten die ca. 17.000 Palauer im vergangenen Jahr den mit Abstand größten pro Kopf-Ausstoß von CO2 weltweit (das zweitplatzierte Katar kommt auf „nur“ ca. 38 Tonnen). Zum Vergleich: In Deutschland war jeder Einwohner statistisch für 9 Tonnen CO2-Emission verantwortlich, was weltweit den 28. Rang bedeutet. Insgesamt emittierte die Bundesrepublik damit 753 Mio. Tonnen, der sechshöchste Wert weltweit. Immerhin: Der Ausstoß des Treibhausgases ist hierzulande seit einem Höchststand von über 1.100 Tonnen Anfang der 1980er Jahre kontinuierlich zurückgegangen. Damit sich dieser Trend weiter fortsetzt, hat die Bundesregierung kürzlich ein Klimapaket verabschiedet, dessen Herzstück eine CO2-Bepreisung für Verkehr und Wärme ab dem Jahr 2021 ist. Hierbei setzte sich die SPD mit ihren Plänen gegenüber den Vorstellungen der Union durch, die auf eine Kohlendioxid-Reduzierung durch Emissionshandel setzte. Ob der von der Bundesregierung beschlossene CO2-Preis von 10 Euro pro Tonne, der bis 2025 auf 35 Euro steigen soll, wirklich einen Klimaschutzeffekt hat, wird von zahlreichen Experten jedoch angezweifelt.

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