Potenziale im immobilen Bereich
12.12.2019
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Einsparpotenzial bei Immobilien
Wie bei vielen anderen Klimaschutzmaßnahmen wird auch beim CO2 -Preis häufig vor allem an dessen Auswirkungen auf die Mobilität gedacht. Jedoch bleibt auch die Immobilienbranche davon nicht unberührt, wie Stefan Keller erläutert: „Die Bepreisung des CO2-Ausstoßes trifft auch die Wohnimmobilien.“ In diesem Zusammenhang weist der geschäftsführende Gesellschafter der te-Gruppe und der Crowdinvestingplattform SKAPA Invest auch darauf hin, dass ein Großteil des aktuellen Wohnungsbestands aus einer Zeit stammt, in der der Energieverbrauch nur eine untergeordnete Rolle spielte. „Rund 62 % aller 19 Millionen Wohngebäude in Deutschland wurden vor über 40 Jahren gebaut.“ Wenn dieser Bestand erneuert würde, könnte somit ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz getan werden. „Heute errichtete Gebäude werden unseren Energieverbrauch durchs ganze 21. Jahrhundert hindurch prägen“, so Keller weiter, der aber auch darauf verweist, dass das Ziel Klimaschutz mit einem sozialpolitischen Ziel kollidieren könnte: „Nachhaltigkeit bei gestiegenen Baukosten darf nicht zur weiteren Verteuerung des Wohnens führen.“ Die Bauindustrie sollte das aber weniger als Problem, sondern viel mehr als Herausforderung auffassen. „Daher denkt die te-Gruppe in Skaleneffekten, neuen Werkstoffen und Bautechniken sowie in Prozessen, wie sie sonst nur in der Industrie etabliert sind“, so der Nachhaltigkeitsexperte abschließend. Wie Nachhaltigkeit bei Immobilien funktioniert, zeigt die zur te-gruppe gehörende UDI Beratungsgesellschaft mbH in Nürnberg beim geplanten Quartier Hansapark. Die Gewerbeimmobilie ist als ganzheitliches Quartierskonzept mit hohen ökologischen Ansprüchen und einem ressourcenschonenden Energiekonzept geplant. Das Objekt wird z. B. über ein innovatives Energiekonzept mit Eisspeicher verfügen.
Nachhaltige Nachhaltigkeit
Vor jedem Ertrag steht erst mal ein Aufwand: Für die Errichtung einer Anlage für nachhaltige Energieerzeugung ist zunächst wenig nachhaltiges Verhalten nötig, denn die Baustoffe müssen erst mal produziert und dann zum Bestimmungsort transportiert werden. Diese ökologischen Kosten zu reduzieren, ist das Ziel der Blue Energy Europe Group GmbH. „Das Geschäftsmodell von Blue Energy Europe ist die Entwicklung und die Optimierung von hochwertigen ökologischen Kraftwerken. Um hierfür so wenig Ressourcen wie möglich verwenden zu müssen, suchen wir bestehende Anlagen mit Handicap, die wir, nachdem wir diese erworben haben, optimieren und langfristig betreiben“, erklärt Geschäftsführer Jochen Sautter. Das Optimierungspotenzial ist dabei sehr vielfältig. „Ein Handicap kann z. B. sein, dass die Anlage ursprünglich falsch oder zu klein gebaut wurde oder dass die ausgewählte Technologie nicht sicher funktioniert. Nach umfassenden Planungen werden diese Mängel behoben“, so Sautter weiter. Logischerweise geschieht die Optimierung der Anlage auch nicht völlig nachhaltig, schließlich müssen auch hier wieder Materialien an die Baustelle transportiert werden. Dennoch lässt sich bei Behebung der Mängel sowohl eine ökonomische als auch eine ökologische Rendite erzielen, wie Jochen Sautter erklärt. „Da wir anschließend mit einem Großteil der bereits vorhandenen Infrastruktur, ergänzt um gezielte Optimierungs- und Erweiterungsmaßnahmen arbeiten, belasten wir die Umwelt erheblich weniger als bei einem Neubau. Das spart neben Geld auch eine ganze Menge an CO2.“ Somit können die Erneuerbaren Energien noch mehr dafür sorgen, dass sich auch am anderen Ende der Welt die Schäden durch den Klimawandel in Grenzen halten. (ahu)