Zehn nach zwölf

12.10.2022

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Vorsorge so früh wie möglich in die Hand nehmen

Die maue Rente vieler Frauen der Boomer-Generation sollte besonders jungen Frauen nun verdeutlichen, wie wichtig es ist, gut für sich selbst vorzusorgen. „Gerade für Frauen, die – ob berufstätig oder nicht – in unserer Gesellschaft den größten Teil der unbezahlten Care-Arbeit leisten, ist eine private Altersvorsorge essenziell. Die letzten Jahre haben die Unterschiede in der Erwerbstätigkeit und als Folge dessen auch die Rentenlücke zwischen Männern und  Frauen eher noch vergrößert. Gerade junge Frauen sollten sich deshalb unbedingt mit dem Thema private Altersvorsorge auseinandersetzen. Dabei ist es entscheidend, so früh wie  möglich anzufangen“, rät deshalb Beate Heinisch, Vorständin der AXA Konzern AG. Laut  Prof. Hauer sei es erstmal sogar egal, ob es um eine betriebliche Altersvorsorge, Basis-, Riester- oder eine private Rentenversicherung gehe. „Man muss es einfach machen – das ist wohl das Wichtigste im Zusammenhang mit der Altersvorsorge!“, so Prof. Hauer. „Wichtig ist der Beginn mit der Altersvorsorge, auch wenn es zunächst nur kleine Beiträge sind, die man  sich leisten kann. Welcher Versorgungsweg nun der optimale ist, hängt von der individuellen Situation ab. Dabei sollte auf jeden Fall ein Berater oder eine Beraterin hinzugezogen  werden.“

Auch Beratende müssen aktiv werden!

Doch wie widmen sich Beraterinnen und Berater sowohl älteren als auch jüngeren Frauen am besten? Regina Vossen hält eine Beratung von Frau zu Frau am geeignetsten. Dabei sollte der Altersunterschied jedoch nicht allzu groß sein. Vertrauen spiele in der Beratung von  Frauen eine große Rolle, dieses sei bei einer Beraterin oft eher vorhanden. „Frauen möchten die Sicherheit im Hintergrund haben, auch nach einem Abschluss eine zuverlässige  Ansprechpartnerin zu haben, die für sie erreichbar ist und die ihre Fragen beantwortet“, meint Vossen. Prof. Hauer rät Beraterinnen und Beratern, aktiv auf die Zielgruppe zuzugehen. „Ich glaube, dass bisher hauptsächlich die Männer zum Thema Altersvorsorge angesprochen und  die Frauen eher noch vernachlässigt werden. Das sollte sich ändern. Empfehlenswert ist dabei die Ansprache mit dem Thema Basisrente, da diese eine lebenslange Rente bietet und Frauen statistisch gesehen eine wesentlich höhere Lebenserwartung als Männer haben, d. h. Frauen haben länger etwas davon. In Bezug auf die Rentabilität der Altersvorsorge sind hier also  eindeutig Frauen die bessere Zielgruppe“, findet Prof. Hauer. (lb)