Wie wird Frau zum CEO?

24.01.2018

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4. Weibliche CEOs kommen häufig aus der Naturwissenschaft

Bezüglich der beruflichen Grundlage dominieren bei den weiblichen CEOs eindeutig die naturwissenschaftlichen Fächer. So haben 40 % der Studienteilnehmerinnen sogenannte „MINT“-Fächer studiert, gerade einmal die Hälfte (19 %) hat BWL und Jura (16 %) studiert. Auch sozial- und geisteswissenschaftliche Fächer scheinen zum CEO zu befähigen: 21 % der befragten weiblichen CEOs haben in diesen Studienrichtungen einen Abschluss. „Frauen tendieren dazu, Disziplinen und Herausforderungen zu wählen, bei denen ein klar messbares Ergebnis zustande kommt“, erläutert Christiane Sauer. „Diese Entscheidung ist häufig richtig und war es umso mehr für die vergangenen Jahre der weiblichen Emanzipation als Führungskräfte: Denn aufgrund der bereits dargelegten Netzwerk-Defizite und einer männlich-patriarchalisch dominierten Welt, konnten sie vor allem über glasklare Ergebnisse auf sich aufmerksam machen. Damit sind sie sogar Vorreiter eines Trends, der für Unternehmen heute grundsätzlich gilt: dem Einräumen von Chancen vor allem gegenüber denjenigen Kandidatinnen und Kandidaten, die nachhaltigere Erfolge produzieren. Netzwerk ist nach wie vor wichtig, nimmt aber einen anderen Stellenwert ein.“

5. Weibliche CEOs geht es um mehr als nur unternehmerischen Erfolg

Der Posten an der Unternehmensspitze verschafft Geld und Einfluss. Doch für viele weibliche CEOs sind dies nicht die einzigen Aspekte, auf die sie in ihrer Position Wert legen. So gaben 39 der 57 Teilnehmerinnen an, dass ihnen ein Sinn in ihrer Tätigkeit besonders wichtig sei. Dazu gehört ein positiver Einfluss auf Mitarbeiter, das Umfeld des Unternehmens und die Welt im Allgemeinen. So sieht knapp ein Fünftel der Befragten die Entwicklung einer positiven Unternehmenskultur als eines der wichtigsten Ziele an. Als Merkmale einer positiven Unternehmenskultur werden eine Kultur aus Ehrlichkeit und Offenheit ebenso genannt wie der faire Umgang mit der Belegschaft.

„Natürlich haben unsere Shareholder viel Geld verdient und wir haben alle unsere Ziele erreicht. Aber Erfolg macht mehr aus. Da sind die Fragen: Was hast du für deine Leute und die gesamte Gemeinschaft erreicht?“, so eine der Teilnehmerinnen im Gespräch.

6. Mit Selbstkritik zum Erfolg

"Laut unserer Untersuchung ist es nicht nur ein positiver Stereotyp, dass Frauen demütiger auftreten und die Leistung anderer deutlich stärker anerkennen. In den Assessments wurde dies auch belegt“, so Christiane Sauer. Und so schnitten Frauen beim Faktor Demut im Vergleich zu den Best-in-Class CEOs überdurchschnittlich ab. „Diese von uns befragten Frauen sind in der Lage, Situationen und den damit verbundenen Personen, die einen Beitrag zum eigenen Erfolg geleistet haben, deutlich mehr Respekt entgegen zu bringen. Auch weil sie wissen, dass sie nicht immer alles selbst unmittelbar beeinflussen können.“ Und so haben sie beim Faktor Selbstvertrauen deutlich schlechter abgeschnitten. „In diesem Fall bestätigt der Wert allerdings nicht das Vorurteil, Frauen fehle der Glaube an sie selbst. Er zeigt eher ein differenziertes und reflektiertes Bild der eigenen Person. Und das wird in einer Zeit der zunehmenden Komplexität von Entscheidungen immer wichtiger“, sagt Christiane Sauer. (ahu)

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