Riester-Rente kein Fall für den Schrottplatz
03.07.2019
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Seit mittlerweile rund 17 Jahren gibt es die Riester-Rente, die von verschiedenen Seiten immer wieder kritisiert wird. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge bricht nun eine Lanze für diese Form der Altersvorsorge – fordert aber auch Reformen.
Gemeinsam mit der DWS hat das Deutsche Institut für Altersvorsorge die Studie „Die Riester-Rente: ‚Abwracken‘ oder ‚Aufrüsten‘? – Evolution der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge – Möglichkeiten und Chancen“ in Auftrag gegeben. Dabei haben Wissenschaftler des Instituts für Vorsorge- und Finanzplanung (IVFP) Reformvorschläge zur Verbesserung der Riester-Rente untersucht und empirische Ergebnisse zur Verbreitung und Rentabilität von Riester-Verträgen vorgelegt.
„Riester funktioniert“
Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass die Riester-Rente alle Bevölkerungsgruppen erreicht, besonders niedrige und mittlere Einkommen. Überproportional häufig werden zudem Frauen angesprochen. „Die Riester-Rente liefert gute Renditen und ist weiter verbreitet als andere Vorsorgeformen“, erklärt Professor Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP. Das Institut errechnet aus der anonymisierten Auswertung von ca. 23.500 Verträgen jährlich den Riester-Rendite Index. Dieser ergibt für das vergangene Jahr eine Rendite von 3,4 % nach Kosten und Steuern. Zudem errechneten die Forscher, dass die Netto-Rentenleistung nach Steuern die Netto-Einzahlungen im Alter von 78 Jahren übersteigt. Im Kollektiv der untersuchten Verträge erreichen die Empfänger von Riester-Rente im Schnitt also nach ca. 14 Jahren die Gewinnzone. Bei einer unterstellten Lebenserwartung von 86 Jahren folgen dann durchschnittlich 8 weitere Jahre Rentenbezug. „Unsere Studienergebnisse zu Verbreitung und Rendite sowie die Tatsache, dass sich fast 17 Millionen Sparer für die Riester-Rente entschieden haben, unterstreichen den Erfolg dieser Form der privaten Altersvorsorge. Statt mit neuen Instrumenten, die die Altersvorsorgelandschaft in Deutschland noch komplexer machen, gilt es jetzt die Riester-Rente sinnvoll zu reformieren“, so Professor Michael Hauer weiter.
Welche konkreten Reformvorschläge die Studie macht, lesen Sie auf Seite 2