Pangaea Life: Trends im Wohn- und Energiemarkt Q3/2024

26.08.2024

Foto: © inthasone - stock.adobe.com

Texas: Amerikas neuer Investment-Hotspot

Cowboys, Kakteen und jede Menge Cash. Der US-Sunbelt und allen voran Texas erlebt aktuell einen echten Wirtschafts-Boom. Niedrige Steuern, eine wirtschaftsfreundliche Politik, geringere Lebenshaltungskosten und das angenehme Klima des Südens locken immer mehr Unternehmen und Menschen an. Gerade aus Kalifornien zieht es viele Firmen aus dem Tech-Sektor in den Lone Star State. Zuletzt kündigten Unternehmen wie Tesla, Orcale, HP und Chevron an, ihre Konzernsitze nach Texas zu verlegen.

Städte wie Austin oder Dallas wachsen dynamisch, leiden aufgrund des starken Zuzugs aber zunehmend unter Wohnungsknappheit. Ein limitiertes Angebot trifft auf die steigende Nachfrage meist gut bezahlter Neuankömmlinge aus anderen Staaten und der ganzen Welt. All dies macht Texas zu einem spannenden Zukunftsmarkt für Wohnimmobilien.

Blaue Perspektive: Green Cities - In Städten wie Austin, Dallas und Houston gibt es zahlreiche Initiativen zur Förderung von nachhaltigem Bauen. Die texanischen Metropolen fördern insbesondere die Entwicklung von LEED-zertifizierten Gebäuden, der wichtigste Nachhaltigkeitsstandard im Gebäudesektor der USA.

Erneuerbare Energien: China prescht voran, Deutschland mit Hausaufgaben

China, die USA und Indien sind die führenden Länder beim Ausbau erneuerbarer Energien und erzielen weiter bemerkenswerte Fortschritte. China dominiert mit einem Zubau von fast 314 Gigawatt allein im Jahr 2023. Bemerkenswert: Das ist mehr als die Hälfte des gesamten weltweiten Zubaus an Erneuerbaren Energien.  Auch die USA haben mit Unterstützung des „Inflation Reduction Act“ deutliche Fortschritte gemacht und stehen auf Platz zwei der Rangliste der „Zubau-Meister“. Indien, das weltweit drittgrößte Land beim Ausbau erneuerbarer Energien, steigerte seine Kapazitäten erneut erheblich, unterstützt durch schnellere Genehmigungsverfahren und staatliche Ausschreibungen für große Solar- und Windprojekte. Das Stichwort Genehmigungsverfahren legt einen Finger in die deutsche Ausbau-Wunde. Auch hierzulande müssen schnellere und schlankere Genehmigungsverfahren das Ziel sein, um den Ausbau weiter zu beschleunigen und den Anschluss an die Weltspitze zu halten.

Nichtsdestotrotz vermeldete Deutschland jüngst einen wichtigen Erfolg auf dem Weg zu einer klimaneutralen Energieversorgung: Bis Ende Juni 2024 ist der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch auf 57 Prozent gestiegen, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Der Ausbau hat vor allem durch den rasanten Zubau von Solaranlagen deutlich an Fahrt gewonnen. Trotz dieser positiven Entwicklung muss Deutschland das Ausbautempo weiter erhöhen, um das Ziel zu erreichen, bis 2030 mindestens 80 % des Stromverbrauchs durch Erneuerbare Energien zu decken. Dieses Tempo ist notwendig, um die von der Bundesregierung angestrebte Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.

Blaue Perspektive: Die Erzeugung von Ökostrom ist nur ein Baustein für eine funktionuierende nachhaltige Energieinfrastruktur. Ebenso wichtig ist der Bau und Betrieb neuer Energiespeicherkapazitäten. Diese machen den Strom dann verfügbar, wenn er am meisten gebraucht wird und gleichen die natürlichen Schwankungen bei den Erneuerbaren aus. Ein besonders attraktives Potenzial sehen wir in der Kopplung der Erzeugung von Energie – zum Beispiel bei einem Solarpark – und der Speicherung am gleichen Standort, wie wir es aktuell in Italien und Portugal planen.

KI-Boom treibt Nachfrageexplosion in den kommenden Jahren

Seit 2008 ist der Stromverbrauch in Europa um etwa 10% gesunken. Doch das wird sich ändern: Die Revolution generativer KI setzt in den kommenden Jahren eine Nachfrageexplosion nach erneuerbaren Energien in Gang, die in dieser Form noch vor Kurzem nicht absehbar war. Angeleitet wird diese durch den flächendeckenden Ausbau von KI-Datencentern, die für Training und Betrieb der KI-Anwendungen nötig sind. Prognosen gehen für Europa von einem Mehrverbrauch von 42% aus.

Blaue Perspektive: Künstliche Intelligenz ist nicht der einzige Treiber für eine steigende Energienachfrage in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. Der Umstieg auf E-Mobilität, die Elektrifizierung weiter Teile der Industrie, ein verändertes Heizverhalten mit entsprechender politischer Regulatorik und die zunehmende Gewinnung von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse potenzieren die Nachfrage nach Strom aus sauberen Quellen. (mho)

Andere ThemenPangea Life