Oasen für Wagemutige
17.06.2019
Blick auf Rio de Janeiro / Foto: © Microgen - stock.adobe.com
Die lateinamerikanische Region ist insbesondere für politische Konflikte bekannt. Tatsache ist, Anleger holen sich mit dieser Beimischung jede Menge Bewegung ins Depot. Dennoch könnte auch künftig ein Blick auf die Hotspots Brasilien und Mexiko lohnen. Die Grundlagen für wirtschaftliches Wachstum sind vorhanden.
In den vergangenen Monaten sorgte der latein- und südamerikanische Kontinent eher für Negativschlagzeilen in den deutschen Medien. Sicherlich nicht ganz unbegründet. Politisch ist diese Region eher ein Pulverfass – ein Vulkan, der jeden Moment ausbrechen könnte. Dennoch wäre es vermessen, sich entwickelnde, zumal flächenmäßig große Staaten unserer Erde gänzlich abzuschreiben. Ein Reichtum an Ressourcen, umfassende Agrarflächen, Infrastrukturmaßnahmen und erneuerbare Energien sind einige exemplarische Stichworte, die es eben auch im Zusammenhang mit den Ländern Lateinamerikas zu erwähnen gilt. Schwellenländer-Aktien hatten 2018 erhebliche Verluste hinnehmen müssen. Vor allem im zweiten und dritten Quartal 2018 hat ein starker US-Dollar auf die Performance von EM-Aktien gedrückt. Mit Blick auf das mögliche langfristige Ertragspotenzial stechen insbesondere Mexiko und Brasilien hervor. Begleiten Sie uns auf diesem Kurztrip.
Mexiko
Knapp 130 Millionen Einwohner hat das Land, das Nummer zehn unter den ölexportierenden Staaten der Welt und offiziellen Angaben zufolge die viertgrößte Exportnation im Automobilsektor ist. Mit der Wahl des eher linksorientierten Präsidenten López Obrador im vergangenen Jahr ging viel Skepsis einher, die bis dato aber eher widerlegt wurde. Denn im Frühsommer lässt sich sagen, dass die Währung, der mexikanische Peso, verhältnismäßig stark ist und auch am Aktienmarkt klettern die Kurse. Man könnte fast meinen, der Regierungswechsel hatte viele Volkswirtschaftler zu Unrecht beunruhigt. Zwar hat der Leitindex IPC im vierten Quartal 2018 rund 20 % eingebüßt (Schwellenländer gerieten in den Sog der ablaufenden Weltwirtschaft), aber im ersten Quartal dieses Jahres bekamen die Kurse wieder Aufwind und eine Belebung. Auch die Einigung zwischen Mexiko und den USA auf ein neues Freihandelsabkommen hat positiv gewirkt. Ein Zwischenfazit fällt durchwachsen bis positiv aus: Denn die Beilegung des Streits mit dem großen Partner im Norden, die doch nicht so erwartete solide Finanzpolitik sowie auch der jüngste Anstieg des Leitzinses auf 8,25 % könnten Optimisten in ihrer Wahrnehmung bestärken und weitere Anleger zum Beimischen entsprechender Aktien und/oder An-leihen verleiten.
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