Junge Anleger wollen Nachhhaltigkeit
22.06.2018
Foto: © UDI
Auszug aus Elternhaus lässt neue Fragen in den Fokus rücken
Einer der wohl entscheidendsten Schritte des Erwachsenwerdens ist wohl der Auszug aus dem Elternhaus. So sind die meisten Menschen dann zum ersten Mal in ihrem Leben vollständig auf sich alleine gestellt, auch in finanzieller Hinsicht. Laut UDI gewinnen in dieser Phase die Begriffe Nachhaltigkeit und Ökologie zum ersten Mal eine Rolle. Trenne ich Müll und wie organisiere ich das am besten? Sollte ich Wasser sparen? Fahre ich mit dem Auto oder vielleicht auch ein paarmal in der Woche mit dem Rad zur Arbeit? Kaufe ich regionale Produkte? Bevorzuge ich Billigware vom Discounter oder doch lieber Ökoprodukte? Bleibt genug zum Sparen übrig und wie lege ich mein Geld jetzt sinnvoll an? Das sind nur einige Fragen, die sich junge Menschen in dieser Situation stellen müssen.
Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung
Der Marktbericht Nachhaltige Geldanlangen 2018 zeigt, dass das Anlagevolumen Nachhaltiger Geldanlagen einen neuen Rekordwert erreicht hat (finanzwelt berichtete). Dieser Trend könnte sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. „Im Gespräch mit jungen Anlegern hat mich immer wieder überrascht, dass sie zum einen sehr genau wissen wollen, was mit ihrem Geld passiert und zum anderen, dass ihnen die Nachhaltigkeit einer Anlageform sehr wichtig ist“, berichtet Georg Hetz. „Um den Begriff Nachhaltigkeit ein wenig zu konkretisieren: Ich würde einen Prozess dann als nachhaltig bezeichnen, wenn er heutige Bedürfnisse befriedigt, ohne den Generationen der Zukunft die Möglichkeit zu nehmen, ihre Bedürfnisse ebenso zu befriedigen. Nachhaltige Geldanlagen sind beispielsweise Investitionen in neue Energien. Für junge Menschen gehört der Umbruch auf dem Energiesektor zur alltäglichen Schlagzeile. Dass fossile Energien zur Neige gehen und nach und nach durch die Nutzung von erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz ersetzt werden müssen, ist ihnen klar. Wenn man nun in diesen Zukunftsmarkt investieren kann, gute Renditen erzielt und gleichzeitig etwas für sauberen Strom und den Umweltschutz tut, ist das nachhaltig. Je mehr Gelder in den Bau von Ökokraftwerken fließen, desto weniger Kohle- und Atomkraftwerke werden gebraucht. Das interessiert junge Menschen heute mehr denn je.“
Die UDI zählt zu den Pionieren im Bereich grünes Geld. Durch ihre Geldanlagen konnten bisher 383 Windkraftanlagen, 46 Biogasanlagen, 90 Solarprojekte und ein Green Building realisiert werden. „Mit diesen Energiekraftwerken erzeugen wir 1.607 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, die rechnerisch 1,8 Millionen Menschen mit sauberer Energie versorgen und der Umwelt 1.680.815 Tonnen CO2 ersparen. Umgerechnet heißt das: Ein Anleger kann der Umwelt heute mit 10.000 Euro bereits 35 Tonnen Co2 pro Jahr einsparen“, erläutert Georg Hetz. (ahu)