„In der Schule muss Finanzbildung vermittelt werden“

14.02.2019

Nach Meinung vieler Deutscher sollte in der Schule auch Finanzwissen vermittelt werden / Foto:

Auch das Einkommen spielt für die Forderung nach mehr Finanzbildung eine Rolle. So befürworten von den Befragten mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro 80 % die Vermittlung von Finanzbildung in der Schule. Umfrageteilnehmer mit einem Einkommen von über 4.000 Euro sind hingegen zu 89 % dafür, dass Schüler etwas über Finanzen beigebracht bekommen.

Viele Wege führen zur Finanzbildung

Während sich, über alle Alters- und Einkommensklassen hinweg, die Befragten also weitgehend einig sind, dass Finanzbildung Teil des Schulunterrichts sein sollte, gibt es bezüglich der Durchführungswege viele Meinung. So sprechen sich 60 % dafür aus, dass Finanzthemen in die Lehrpläne bereits vorhandener Unterrichtsfächer eingeführt werden sollte. Hier stellt sich aber die Frage, wie das konkret geschehen sollte: Einerseits müsste dann anderer Stoff in diesem Fach gekürzt werden und außerdem müsste das Thema sinnvoll in das Fach integriert werden. Es ist wohl kaum sinnvoll, zwischen organischer und anorganischer Chemie etwas über verschiedene Arten von Fonds oder Lebensversicherungen zu lernen. Ganz zu schweigen davon, dass den Lehrern wohl auch die entsprechende fachliche Kompetenz für die Vermittlung von Finanzbildung fehlen würde.

Für den wohl besseren, weil logischeren Weg, ein eigenständiges Schulfach Finanzen einzuführen, spricht sich nur ein Viertel der Befragten au. 19 % halten die Beschäftigung in Wahlfächern und fakultativen Veranstaltungen wie z.B. Arbeitsgemeinschaften für geeignet. Hier darf aber sicher die Frage gestellt werden, ob damit das eigentliche Ziel verfehlt wird, nämlich die breite Masse der Schüler mit Finanzthemen vertraut zu machen: Es wird sich wohl nur eine Minderheit der Jugendlichen dazu entscheiden, sich freiwillig mit einem Thema zu beschäftigen, das aktuell noch keine große Rolle spielt und ein eher langweiliges Image hat. Bei diesem Durchführungsweg gibt es merkliche Unterschiede zwischen den Befragten mit schulpflichtigen Kindern im Haushalt und ohne: Während von den Befragten mit Kindern 29 % für den freiwilligen Durchführungsweg sind, sind es bei den Befragten ohne Kinder nur 17 %.

Von den Befragten sind 61 % der Meinung, dass die Wirtschaft Lehrer bei der Vermittlung von Finanzwissen unterstützen sollte. Unter den Haushalten mit schulpflichtigen Kindern ist dieser Anteil mit 64 % sogar noch etwas höher. (ahu)

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