Gerade für junge Leute wichtig
12.04.2019
Michael Stille, Vorstandsvorsitzender der Dialog Lebensversicherungs-AG / Foto: © Dialog Lebensversicherungs-AG
Michael Stille, Vorstandsvorsitzender der Dialog Lebensversicherungs-AG, im finanzwelt Interview über die Absicherung biometrischer Risiken.
finanzwelt: Sehr geehrter Herr Stille, das Risiko des Lebens, vor allem die biometrischen Risiken, sind weder geringfügig noch unwahrscheinlich. Wieso versichern sich so wenige dagegen? Michael Stille: In der Vorsorge gegen elementare Lebensrisiken hat es einen signifikanten Wandel gegeben. Bis zum Beginn der Finanzkrise war die klassische Kapitallebensversicherung der Favorit der Bundesbürger. Im Verlaufe der nun lang andauernden Niedrigzinsphase hat dieses Modell der Vorsorge einen deutlichen Rückgang im Neugeschäft erlebt. Biometrische Versicherungen, früher eher als Nischenprodukt belächelt, haben einen starken Aufschwung genommen. Wir als Dialog sind als Biometrieversicherer der Generali in Deutschland im Maklermarkt vom Nischenplayer in den Mittelpunkt gerückt.
finanzwelt: Wo steht die Dialog in diesem Markt? Stille: Wir sichern Menschen gegen die elementaren Risiken Todesfall, Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit ab. Unser Bestand wächst kontinuierlich, doch Sie haben Recht, die Marktdurchdringung könnte bei den biometrischen Produkten höher sein. Hierbei sind aber folgende Faktoren zu berücksichtigen: Angesichts der langen Laufzeiten gibt es noch viele Kapitallebensversicherungen im Markt, die einen Todesfallschutz enthalten. Die Leistungen aus der Risikolebensversicherung kommen im Allgemeinen mehreren Personen zugute. Sie sichert die Familie oder allgemeiner die Hinterbliebenen ab – in der Regel gegen das Risiko, dass der Hauptverdiener stirbt. So ist ein kleinerer oder größerer Personenkreis für den Fall der Fälle durch eine versicherte Person versorgt. Die Berufsunfähigkeitsversicherung hat in Deutschland inzwischen eine Marktdurchdringung von 25 bis 30 % erreicht. Die Erkenntnis, sich hier versichern zu müssen, ist allgemein deutlich gewachsen. Dem Abschluss steht allerdings, speziell bei jungen Leuten, der relativ hohe Preis einer einschlägigen Police entgegen.
weiter auf Seite 2