Finanzielle Sorglosigkeit für Frauen

08.02.2022

Daniela Landgraf, Moderatorin – Professional Speaker – Autorin / Foto: © snapshotz.com

Trainieren von wirtschaftlichen Gedanken von Kindesbeinen an

Vielen Kindern wird vermittelt, dass Geld ein begrenztes Gut ist und dass hart dafür gearbeitet werden muss. Natürlich ist es ein Teil der Wahrheit, doch es gibt auch eine andere Wahrheit. Geld ist genug da und mit den richtigen Strategien (und ein wenig Glück) kann auch mit wenig Geld auf Dauer ein kleines oder größeres Vermögen aufgebaut werden. Leider funktioniert das nicht mit dem „guten alten Sparbuch“.  Wirtschaftliches Denken kann schon früh sehr spielerisch trainiert werden, zum Beispiel mit dem Thema Aktien. Ein vorsorglicher Hinweis: natürlich gehören in ein Depot unterschiedliche Anlageklasse. Doch im Folgenden geht es zunächst darum, Kinder nach und nach an das Thema Wirtschaft heranzuführen. Hierzu folgende Anregung:

Machen Sie Ihr Kind auf die Produkte im Einkaufswagen aufmerksam. Gibt es bestimmte Produkte, die Ihr Kind immer wieder haben möchte? Welche Marken nimmt es ansonsten immer wieder wahr? Gibt es zum Beispiel Trends in der Schule oder beim Sport?

Fragen Sie Ihr Kind, wie es die Idee fände, an den Gewinnen der Firmen zu profitieren? Damit haben Sie den Einstieg in das Thema Aktien geschaffen. Dann legen Sie beispielsweise ein Musterdepot an und kaufen bzw. verkaufen spielerisch gemeinsam mit Ihrem Kind die entsprechenden Aktien. Erläutern Sie, was passiert und warum es auch mal Verluste geben kann. Das macht nicht nur unglaublich viel Spaß, sondern trainiert auch das wirtschaftliche Denken. Nach und nach können auch andere Assetklassen mit hinzugekommen werden. 

5 Tipps zum Aufbau finanzieller Sorglosigkeit

Tipp 1:

Mit dem Sparen anfangen. Klingt banal, ist aber wichtig. Gerade, wenn das Geld knapp ist, kommt häufig das Argument, dass nicht genug Geld zum Sparen da ist. Dann hinterfrage ich gerne, ob das wirklich so ist. Auffällig ist, dass bei manch einem auch eine Gehaltserhöhung nicht dazu führt, dass plötzlich gespart wird. Der Sparmuskel muss trainiert werden.

Man kann am Anfang auch mit kleinen Beträgen anfangen. Selbst 25 oder 50 Euro monatlich sind der Beginn eines entsprechenden Guthabens. Diese können zum Beispiel in einen Investmentfonds gespart werden. Je mehr Schwankungen dieser hat, weil er beispielsweise in Aktien investiert, desto mehr Rendite ist durch die Ausnutzung des sogenannten Cost Average Effekts möglich (Kauf von wenigen Anteilen bei hohen Kursen und Kauf von vielen Anteilen bei niedrigen Kursen).

Tipps 2:

Ein Musterdepot anlegen und mit Aktien und anderen Wertpapieren spielen, um den Markt kennenzulernen (wird von vielen Onlineportalen angeboten). Häufig wird aus reiner Unwissenheit und der Angst vor Verlusten viel zu viel Geld auf unrentablen Konten gelassen. Langfristig sollte es nicht nur beim Musterdepot bleiben. Wie wäre es, einfach mal mit kleinen Beträgen auch mit einem echten Depot und realem Geld anzufangen? Es müssen nicht gleich hohe Summen investiert werden.

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