Eine globale Aufgabe

24.10.2019

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Aufstrebende Länderals große Chance

Eine wesentliche Rolle bei der Reduzierung der CO2-Emissionen wird auch den Schwellenländern zukommen, deren Anteil zwar noch relativ gering ist, auf die aber allein im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends 93 % des Wachstums der Emissionen entfielen. So hat sich der CO2-Ausstoß Indiens zwischen 1950 und 2016 von 76 Tonnen auf 2.200 Tonnen erhöht, eine Steigerung um den Faktor 29. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum hat sich der CO2-Ausstoß Deutschlands nicht einmal verdoppelt und ist in den letzten Jahren sogar rückläufig. Dass sich der CO2-Ausstoß in Indien derart erhöht hat, hängt damit zusammen, dass sich die Bevölkerung des südasiatischen Landes seit 1950 mehr als vervierfacht hat und sich die Wirtschaft seitdem deutlich modernisiert hat. So ist die Softwareindustrie inzwischen der wichtigste Exporteur des Subkontinents. Die Chancen, die der wachsende Energiebedarf in Indien und auf den ebenfalls demografisch und wirtschaftlich wachsenden Philippinen bietet, möchte dieThomasLloyd Group nutzen und investiert dort in Solar- und Biomassekraftwerke. „In beiden Ländern finden wir für die Umsetzung unserer Projekte ideale Rahmenbedingungen vor. Sowohl Indien als auch die Philippinen haben sich in den letzten Jahren zunehmend der Klimapolitik verschrieben. Nicht zuletzt durch langfristige Einspeisevergütungen und der wirtschaftlichen Attraktivität der erneuerbaren Energien konnten bereits weitreichende Erfolge im Hinblick auf eine regenerativ ausgerichtete Energieversorgung in beiden Ländern erzielt werden. Dies wird deutlich in der Umsetzung zahlreicher Programme und Kampagnen, wie z. B.des „Electricity Act“ (EA) sowie des „National Action Plan on Climate Change“ (NAPCC) in Indien, welche vor allem die Energieeffizienz und die Ausweitung der Erzeugung nachhaltiger Energien fördern. „Grundlage dafür ist aber vor allem die Liberalisierung und Ausweitung privater Investitionen in den Energiesektor dieser Länder, von der nicht nur unsere Investoren profitieren, sondern auch wir unseren Impact Investing-Ansatz bestmöglich realisieren können“, erläutert Andreas Schmitzer, Co-Head of Investment bei Thomas Lloyd.

Auch das Land der Klimaskeptiker bietet Perspektiven

Am 1. Juni gab US-Präsident Donald Trump bekannt, dass sein Land aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen will, weil dieses gegenüber den USA „unfair“ sei. Diese mangelnde politische Unterstützung von Erneuerbaren Energien stellt für Thorsten Eitle aber kein Problem dar. „Der US-amerikanische Photovoltaik-Markt ist derzeit sicherlich einer der am schnellsten wachsenden Märkte weltweit – trotz Donald Trump“, so der CEO der HEP Kapitalverwaltung AG, der auch kein Problem darin sieht, dass es in den USA keine staatliche Förderung für diese Energiequelle gibt. „Der Strom wird größtenteils zu Marktpreisen verkauft und nicht subventioniert. Trotzdem sind interessante Renditen möglich. Photovoltaik ist die derzeit günstigste Energiequelle.“ Um die Attraktivität des US-Photovoltaikmarktes zu nutzen, ist das Unternehmen aus Güglingen vor kurzem eine strategische Partnerschaft mit dem dortigen Projektentwickler ReNew Petra eingegangen. Damit profitiert hep vom Zugriff auf die US-amerikanische Expertise und ein bestehendes Netzwerk. (ahu)