Digitalisierungsstudie: „Smart, Smarter, Real Estate“

05.10.2017

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Eher mittelfristiges Potenzial sehen die Befragten im Bereich Big Data/Data Mining/Data Analytics. Ein dafür grundlegendes Feld ist Smart Metering, ins­besondere zur Datengenerierung. Mittelfristiges Potenzial wird auch in der Virtual/Augmented Reality und im 3D-Druck gesehen. „Auffällig ist, dass alle diese Technologien mit mittelfristigem Potenzial für unsere Branche schon heute entwickelt, erprobt und in anderen Branchen bereits im Einsatz sind. Virtual und Augmented Reality haben es bereits auf das Mobiltelefon geschafft, 3D-Druck spielt im produzierenden Gewerbe eine immer größere Rolle und die Industrie 4.0 ist ohne vernetzte Sensorik nicht denkbar“, sagt Rodeck. „Die Immobilienbranche hat das Potenzial zwar erkannt, sich aber gerade erst aufgemacht, das dicke Brett zu bohren.“

Potenzial für die eher ferne Zukunft messen die Umfrageteilnehmer der Blockchain-Technologie, der künstlichen Intelligenz (KI) und Robotics bei. Letztere kommen derzeit höchstens nutzergetrieben in Industrieimmobilien vor. Vorstufen von KI werden etwa in Form von Chatbots in der Kundenkommu­nikation eingesetzt, ohne das volle Potenzial dieser Technologie zu entfalten. Als zeitlich am weitesten entfernt wird die Blockchain-Technologie bewertet. „Der Blockchain-Technologie wird zwar erst langfristiges Potenzial zugebilligt, dieses wird jedoch umso einschneidender sein. Vor allem Transaktionen und alle damit verbundenen Dienstleistungen dürften hiervon massiv disruptiert werden“, sagt Schulz-Wulkow.

Smart Real Estate betrifft alle Nutzungsarten

Die Immobilie wird digital: Technologien und Anwendungen, die an der Immobilie selbst ansetzen, sei es bei der Planung, beim Bau, im Betrieb oder bei der Transaktion, lassen sich unter „Smart Real Estate“ zusammenfassen – dem Schwerpunkt der diesjährigen Befragung. Als Beispiele für solche Technologien sind etwa Smart Metering, Predictive Maintenance, Sharing Economy, KI oder BIM zu nennen. Den Befragten zufolge wird die digitale Transformation alle Nutzungsarten betreffen, allen voran Büroimmobilien. Ein differenzierteres Bild ergibt die Befragung hingegen im Hinblick auf Vorteile und Herausforderungen, welche die verschiedenen digitalen Technologien mit sich bringen.

Vom Einsatz von Smart Metering versprechen sich 80 Prozent der Umfrage­teilnehmer Potenzial zur Kostenreduktion: Smart Meter bilden ein Netzwerk intelligenter Gegenstände, Zähler und Sensoren zur Messung und Steuerung von Gebäudeteilen oder Ausrüstung und ermöglichen dadurch beispielsweise Predictive Maintenance, also sensorbestimmte, vorausschauende Wartung und Instandhaltung, was die Optimierung von Instandhaltungsstrategien ermöglicht. Für 75 Prozent der Befragten kann die Implementierung von Robotics und KI beachtlich zur Optimierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen bei­tragen. BIM – also die digitale Modellierung von Gebäuden über den ge­samten Lebenszyklus – ermöglicht für 70 Prozent der Befragten erst die Auto­matisierung von Prozessen und ist für Kosteneinsparungen und die Belastbarkeit von Ent­scheidungen und Vorhersagen von großer Bedeutung.

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