Die Vereinigten Krypto-Länder von Amerika

24.02.2025

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Exklusiv

Während also das World Liberty Financial Projekt mit dem dahinterstehenden Trump-Clan einiges an Kritik einfährt, scheint die Kryptoszene eher positiv gegenüber der generellen Ausrichtung des designierten US-Präsidenten in Bezug auf Digitalwährungen zu sein. Kaum verwunderlich, da sich sowohl Donald Trump also auch (andere) Krypto-Anleger denselben Wunsch teilen: ein steigender Bitcoin-Preis. Marktbeobachter und Spekulanten scheinen kaum mehr etwas auszuschließen. Bei einer Wette auf Polymarket setzen 27 % ihr Geld darauf, dass Trump Media noch im Jahr 2025 eine Krypto-Börse übernimmt. Ebenfalls 27 % Prozent glauben, dass Donald Trump schon in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit eine nationale Bitcoin-Reserve ins Leben ruft. Nicht nur Privatanleger sehen Kryptowährungen vor diesem Hintergrund auf goldene Zeiten zusteuern. Rund 33 % der Profi-Anleger halten Digitalwährungen wie Bitcoin inzwischen bereits für eine praktikable Alternative zu Gold.

Neben Elon Musk, der 2021 über Tesla große Mengen an Bitcoins kaufte und 2022 teilweise wieder verkaufte, wird auch die bereits erwähnte Ernennung von Paul Atkins zum Leiter der SEC dazu beitragen, den Status der Kryptowährung weiter zu festigen. Denn Atkins, der von 2002 bis 2008 unter George W. Busch die SEC leitete, gehört zu den renommiertesten Befürwortern dieser Währung. Die SEC vollzieht damit einen Wandel. Da sie bislang bei der Beurteilung des Bitcoins eher zurückhaltend war, hatte sie lange Zeit die Genehmigung von Bitcoin-ETFs zurückgewiesen. Diese wurde erst im Januar 2024 erteilt.

Der schrittweise Aufstieg des Bitcoins zu einer anerkannten Währung könnte die globale Geldordnung grundlegend verändern. Auch die Zurückhaltung der Zentralbanken nimmt allmählich ab. So erklärte Jerome Powell, der Präsident der US-Notenbank, kürzlich auf einem von der New York Times organisierten Gipfeltreffen: „Es ist genau wie Gold, nur ist es virtuell, digital.“ Diese Aussage markiert einen wichtigen Meilenstein. Besonders bemerkenswert sei, dass Powell keinen direkten Wettbewerb zwischen Bitcoin und dem US-Dollar sieht: „Es ist keine Konkurrenz für den Dollar, sondern im Grunde eine Konkurrenz für Gold.“ Als jüngste Entwicklung hat Trump übrigens noch vor seiner Amtseinführung die digitale Gedenkmünze „Meme Coin $Trump“ veröffentlicht. Der bringt derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 10 Mrd. Dollar auf die Waage. Auch von seiner Frau Melania gibt es mittlerweile einen Meme Coin, den sogenannten „$Melania“. (sg)