Die Befreiung des Devisenhandels
01.11.2018
Massimo Di Santo (li.) und Luca Strehler (re.), Gründer von Levestor / Foto: © Levestor
finanzwelt: Levestor funktioniert also von selbst?
Di Santo: Levestor ist im Kern von Menschen erdacht und gemacht. Algorithmen werden nicht vom lieben Gott geschrieben oder fallen gar vom Himmel. Hinter gut funktionierenden Algorithmen stehen ausgezeichnet ausgebildete Menschen. Leider gibt es nicht viele davon. Anstatt sich zu beschweren, Algorithmen und KI würden Arbeitsplätze vernichten, sollte sich unsere Gesellschaft bemühen, diese stark nachgefragten Berufsfelder zu entwickeln und auch Ausbildungsmöglichkeiten dazu schaffen. Es muss nicht immer ein hochwissenschaftliches Studium sein. Ein Ausbildungsberuf mit Schwerpunkt Informationstechnologie wäre durchaus eine erste Maßnahme. Als ich vor über 15 Jahren Alexei kennenlernte, heute unser Chefstratege, ist er gerade Jungprofessor für Mathematik geworden. Im Team mit außerordentlich begabten jungen Menschen haben wir gemeinsam unseren Handels-Code entwickelt. Die Basis wurde von Menschen entwickelt. Menschen, die an eine nachhaltige und transparente und damit an eine gerechtere und sicherere Investition glauben. Heute werden unsere Handelsprozesse zu 100 Prozent automatisiert umgesetzt. Unsere Mitarbeiter arbeiten täglich daran den Algorithmus zu verbessern. Denn nur eine fortlaufende Wartung garantiert uns einen sehr gut funktionierenden Algorithmus.
finanzwelt: Wie erwirtschaftet Levestor für seine Anleger durch automatisierten Devisenhandel Rendite?
Di Santo: Wir haben 30 Codes entwickelt, von denen sechs bis acht stets parallel mit Währungen handeln. Sie entdecken zunächst ganz niederschwellige Handelssignale. Wird ein Signal ausgelöst, greift eine Handelsstrategie, die sich wiederum selbst optimiert. Die Gewinne werden dabei an der vierten Nachkommastelle realisiert, weshalb Devisenhandel Ausdauer, System und vor allem Kapital braucht. Levestor löst diese Herausforderungen, indem das System auf Basis künstlicher Intelligenz funktioniert.
finanzwelt: Sie möchten mit Ihrem Fintech also Privatanleger ansprechen?
Strehle: Ja. Der Endverbraucher ist der Mittelpunkt unserer Vision, natürlich aber ebenso Finanzberater, die ihren Kunden mit Levestor Zugang zu einer bisher geschlossenen Assetklasse bieten möchten. Hier geht es am Ende um Diversifikation. Wir haben sehr gute Jahre bei den Assetklassen Immobilien und Aktien erlebt. Es ist aus Sicht der Vielfalt und Rendite nur schlau, auch als Privatanleger im Portfolio Positionen im Devisenhandel aufzubauen und zu nutzen. Wie gesagt habe ich gut 20 Jahre als Broker gearbeitet. Der Grund, warum der Devisenhandel so interessant ist? Natürlich die Renditechancen. So digital unser Produkt sein mag, so emotional bleibt jede Anlageentscheidung. Anleger wollen Sicherheit bei bestmöglichem Gewinn. Mit dem automatisierten Devisenhandel ist dies möglich.
finanzwelt: Seit wann gibt es Levestor?
Di Santo: Wir haben vor acht Jahren begonnen, Prozesse im Devisenhandel zu automatisieren und zu digitalisieren. Hinzu kommt, dass wir seit 15 Jahren eine eigene Vermögensverwaltung in der Schweiz unterhalten, wo wir Levestor bereits erfolgreich anbieten. Was jetzt neu ist, ist, dass wir nun anfangen nicht nur den Markt in der Schweiz und den in Österreich zu bedienen, sondern seit Sommer in Deutschland aktiv zu werden. Da dies von der Schweiz aus nicht möglich ist – Stichwort Drittland –, haben wir beschlossen das Unternehmen in München zu gründen.