Die Auszeichnung für die Besten der Besten im Nachhaltigkeitsbereich
18.02.2022
Foto: © Romolo Tavani - stock.adobe.com
CO2 Fußabdruck nachhaltiger Investments
Sollte bis zur nächsten Ausgabe auch eine gängige Grundlage für die Bemessung eines CO2 Fußabdruckes von Fonds ermittelbar sein, so kann dies auch einen weiteren Hinweis auf die Ausrichtung von Portfolios bieten. Weil es bislang keine regulatorischen Vorgaben gibt, sind die Messmethoden noch uneinheitlich. Zwar wurde bereits vor gut 20 Jahren das Greenhouse Gas Protokoll (GHG-P) auf Initiative des World Resources Institute (WRI) eingeführt, um Bilanzierungsstandards für die Messung und Steuerung von Treibhausgasemissionen zu definieren und Unternehmen zu motivieren, ihre Emissionen in einem Bericht offenzulegen. Doch zur Messung der CO2-Bilanz einzelner Unternehmen werden bislang nur CO2-äquivalente Emissionen als Summe der direkten (Scope-1) und indirekten (Scope-2)-Emissionen erfasst. Scope-3 Emissionen, die durch z. B. Zulieferketten und durch die produzierten Waren und Güter entstehen, werden völlig unterschiedlich bewertet und sind darin noch nicht erfasst.
Kurze Erläuterung:
Scope 1: umfasst die direkte Freisetzung klimaschädlicher Gase im eigenen Unternehmen. Scope 2: umfasst die indirekte Freisetzung klimaschädlicher Gase z. B. durch Energielieferanten. Scope 3: umfasst die indirekte Freisetzung klimaschädlicher Gase in der vor- und nachgelagerten Lieferkette.
Derzeit gibt es im Fondsbereich verschiedene Herangehensweisen: man unterscheidet zwischen CO2 Intensität, gewichtete durchschnittliche CO2 Intensität, CO2 Emissionen relativ und CO2 Emissionen insgesamt. Ob es im kommenden Jahr schon einen gemeinsamen Nenner geben wird, steht noch nicht fest. Wir haben bereits über eine Expertenrunde einen Impuls gesetzt, um zusammen mit Wissenschaft und vielleicht sogar Ministerien einen praktikablen, einheitlichen Weg zu finden. Dann wäre ein echter Vergleich möglich.
Wann auch immer in dem Bereich eine gängige Lösung vorhanden sein wird, so können wir bereits heute anmerken, dass mit dieser ProVita-Initiative für einen umfassenden Vergleich im Bereich nachhaltiger Fonds ein so noch nicht dagewesener Wettbewerb entsteht, weniger nachhaltige von den wirklich nachhaltigen Fonds zu unterscheiden. Und seriöse, externe Ratings geben einen besseren Einblick in die tatsächlichen Anlageziele und Strategien als nur werbewirksam aufgesetzte Aussagen der Gesellschaften und helfen damit das sogenannte „Greenwashing“ zu enttarnen.
Wir können schon darauf gespannt sein, wie sich bis zur nächsten Auswertung nicht nur die Performance, sondern auch die Ratings der Fonds im Vergleich zur aktuellen Wertung entwickeln werden. (sm)