Deutsche Bankkunden zurückhaltend

26.05.2017

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Deutsche Bankkunden scheuen neue Technologien

Laut der Studie, für die ca. 12.000 Menschen in 11 Nationen befragt wurden, nutzen die Deutschen vergleichsweise wenig digitale Leistungen. Der Technologie ihrer Banken stellen sie allerdings ein gutes Zeugnis aus. Während im internationalen Durchschnitt nur 38 % der Meinung sind, dass ihre Bank über die neueste Technologie verfüge, sind es in Deutschland 56 %. Auch beim Thema Zuverlässigkeit liegen die Deutschen über dem Durchschnitt. Während international jeder zehnte Bankkunde an der Verlässlichkeit seines Geldhauses zweifelt, sind es in Deutschland nur 6 %. Aufgrund der eher positiven Sicht der Deutschen auf ihre Banken ist es wenig verwunderlich, dass die Bundesbürger der Meinung sind, dass Finanzgeschäfte eher von traditionellen Banken als von spezialisierten Technologieunternehmen angeboten werden sollen. So sind in Deutschland nur ein Viertel der Meinung, dass Digitalunternehmen die besseren Banken sind, während es international immerhin ein Drittel ist. Dies könnte auch damit zusammenhängen, dass digitale Finanzprodukte in Deutschland deutlich weniger bekannt sind als im Ausland. So liegt der Kenntnisstand der Deutschen bezüglich digitaler Geldbörsen, aktiver Benachrichtigungen für mobile Endgeräte, Chatbots, Robo-Advisor oder der Blockchain-Technologie je nach technologischer Anwendung in Deutschland um 12 bis 30 Prozentpunkte unter dem internationalen Durchschnitt.

Wenig verwunderlich ist deshalb auch, dass die Deutschen bezüglich der praktischen Anwendung dieser Technologien auf den hinteren Rängen liegen. Während international bereits 37 % digitale Geldbörsen nutzt, sind es in Deutschland gerade einmal 10 %. Etwas geringer ist der Unterschied bei den Chatbots, die in Deutschland von 15 % der Befragten genutzt wurden, international hingegen schon von jedem vierten. Auf Robo-Advisor setzen bislang 5 % der Deutschen, international ist es jeder Zehnte.

Als Erklärung für die obigen Ergebnisse kann angeführt werden, dass die Deutschen eher auf menschliche als auf technische Beratung setzen. So sind gerade einmal 18 % der hiesigen Befragten der Meinung, dass ihnen ein Computerprogramm bessere Ratschläge geben kann als ein Mensch. International stimmen 29 % dieser Aussage zu. Der Einsatz von Technologie im Kundenservice wird in Deutschland skeptischer als im Ausland betrachtet. So sind hier nur 28 % der Meinung, dass digitalbasierte Dienstleistungen auch den Service der Bank verbessern, während international 46 % so denken. Dennoch stehen die Deutschen der digitalen Revolution nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber, denn mit 75 % meinen nur 5 Prozentpunkte weniger als der internationale Durchschnitt, dass Technologien das Leben erleichtern. (ahu)

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