Container – ein stabiler Massenmarkt

30.10.2013

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Container gehören zu den beliebtesten Produkten für Privatanleger. Schiffen haben sie schon längst den Rang abgelaufen. Aus gutem Grund, ist das Geschäft doch solide kalkulierbar?

Rund 1,2 Mrd. Eigenkapital stellten deutsche Anleger im Jahr 2012 den Anbietern von Containerinvestments zur Verfügung. Der Löwenanteil entfiel auf Direktinvestments. Anleger schätzen das leicht verständliche Geschäftsmodell: Sie erwerben einen oder mehrere Container, der Anbieter kümmert sich um die Vermietung. Während der Laufzeit erhalten Anleger attraktive Ausschüttungen, am Ende eine Schlusszahlung. Anlageberater schätzen die unkomplizierte Strukturierung, denn Direktinvestments sind von den neuen AIFM-Regeln nicht betroffen.

Der Welthandel kommt ohne Container nicht mehr aus. Die genormten Stahlboxen transportieren Handys und Textilien, Maschinen und Obst, Bier und Wein zwischen Herstellern und Abnehmern in allen Kontinenten der Welt. Die ersten Container hatten eine Länge von 20 Fuß. Die Bezeichnung TEU (Twenty Foot Equivalent) ist bis heute die Basiskennziffer für die Größe von Containern und die Kapazität von Containerfrachtern. Container mit einer Gesamtkapazität von 33 Millionen TEU sind auf allen Weltmeeren und Kontinenten unterwegs. Mit weiterhin steigender Tendenz.

Ein Container ist für die Seeschifffahrt je nach Beanspruchung bis zu 15 Jahre lang einsetzbar, anschließend weitere 5 Jahre für den Landtransport. „Danach werden jedoch nur wenige Container verschrottet. Die meisten dienen dann als stationäre Lager an Land. Besonders in den USA ist diese Nutzung weitverbreitet", sagt Marc Schumann, Geschäftsführer von Solvium Capital. Das Unternehmen ist Anbieter von Container-Direktinvestments.

Die Produktion von Containern folgt flexibel der Nachfrage. Der Bau von Containern ist technisch wenig anspruchsvoll. Fast alles ist normiert: Die Stahlsorte, die Konstruktion sowieso, das Holz für den Boden, die Türen, die Gummidichtungen. Ein Container ist schnell gefertigt, die Produktionsanlagen vergleichsweise einfach. Zwischen Bestellung und Ablieferung vergehen selten mehr als vier bis sechs Wochen. Und Produktionskapazitäten können schnell erweitert oder stillgelegt werden. Deshalb blieb der Markt für Container vom Ratenverfall in der Containerschifffahrt weitgehend unbeeinflusst. Weil zwischen Auftragsvergabe und Ablieferung von Containerfrachtern bis zu drei Jahre vergehen, kommt es immer wieder zu Überkapazitäten, die die Frachtraten der Schiffe drücken. Als in den Jahren 2008/2009 die Weltwirtschaft zurückging, drängten trotzdem die vorher bestellten Schiffe auf den Markt. Die Neuproduktion von Containern dagegen wurde 2009 fast auf null zurückgefahren.

Auslastung und Mietpreise schwanken nur wenig. Die Auslastung der weltweiten Containerflotte sank zwar von 2008 auf 2009 von 95 % auf 87 %, hatte aber schon ein Jahr später die 95 %-Marke wieder überschritten. Im Jahr 2012 lag die Auslastung knapp unter 100 %, in diesem Jahr lag sie zur Jahresmittewieder bei rund 95 %. Ein ähnlich stabiles Bild zeigt sich bei den Mietpreisen. Wenn Reedereien besonders profitabel wirtschaften, wie in den Jahren zwischen 2004 und 2008, dann stecken sie Liquidität gerne in Container, um selbst die Mieten verdienen zu können. Geht es ihnen schlecht und brauchen sie Liquidität, wie seit 2009, dann verkaufen sie umgekehrt Container an die großen Vermietgesellschaften. „Zurzeit befindet sich nur noch rund die Hälfte aller Seecontainer im Eigentum der Reedereien und die Tendenz ist weiter fallend. Die Nachfrage nach Mietcontainern durch die Reedereien ist deshalb seit einigen Jahren höher als vor der Schifffahrtskrise. Wir erwarten, dass dieser Trend in den nächsten Jahren anhält", so Schumann.

Wie bei Pkw: Mieten und Wertverlust sind am Anfang am höchsten. Ein fabrikneuer Container wird in der Regel für fünf Jahre vermietet. Türen und Dichtungen sind noch makellos, so dass besonders wertvolle und empfindliche Waren damit transportiert werden können. Dementsprechend sind die Mieten die höchsten, gleichzeitig tritt aber, wie bei Pkw, in den ersten Jahren der höchste Wertverlust ein. Im Anschluss werden Container weitere rund sieben bis zehn Jahre mit Mietverträgen von jeweils ein bis drei Jahren Laufzeit an Reeder vermietet. Containerexperte Marc Schumann erklärt: „Die Mietraten für solche „Mid Life"-Container sind etwas niedriger als die für neue Container. Der jährliche Wertverlust ist in diesen Jahren aber deutlich geringer als in den ersten fünf." Am Ende ihrer Brauchbarkeit für den Transport auf Schiffen werden Container nur noch an Land für den Transport mit Bahn oder Lkw eingesetzt, als Lagerraum verwendet oder zu Bürocontainern umgebaut. Nach Einschätzung von Schumann ist der Restwert der Container auch am Ende dieser Periode immer noch erstaunlich hoch: Je nach Zustand beträgt er 40 bis 50 % des dann aktuellen Neupreises.

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Fazit.** Container sind Sachwertinvestments mit stabilen Erträgen. Container gehören zu den wenigen Gütern, bei denen Nachfrage und Angebot überwiegend ausgeglichen sind. Sie sind für die Containerschifffahrt unentbehrlich und ihre Mietpreise sind in den vergangenen Jahren relativ stabil geblieben. Anbieter von Container-Direktinvestments haben in den vergangenen Jahren jeweils rund 1 Mrd. Euro Anlegergelder einsammeln können. Weil Container auch nach vielen Jahren Dienstzeit immer noch einen relativ hohen Verkaufswert behalten, fühlen sich viele Anlegermit diesem Produkt auf der sicheren Seite.

(Jürgen Braatz, Geschäftsführer Ratingwissen)

Containerinvestments - Onlineausgabe 04/2013