Augenscheinlich im Visier!

22.09.2010

Klaus Eisenblätter, Verwaltungsratspräsident der Schweizer Global Profiling AG / Foto: © Global Profiling

Ist es wirklich möglich, hinter die Stirn eines Menschen zu blicken? Ja, erklärt Klaus Eisenblätter, Verwaltungsratspräsident der Schweizer Global Profiling AG, und gibt finanzwelt einen Einblick in die Methodik der Morphoanalytik, die auch schon in der Finanzbranche mit großem Erfolg zur Rekrutierung und Qualifizierung der Mitarbeiter eingesetzt wird.

finanzwelt: Herr Eisenblätter, welche Idee steckt hinter der Global Profiling AG? Eisenblätter: Die Global Profiling AG ist auf einer Systematik gegründet worden, der soziogenetischen Morphologie, die in ihrem Verwandtschaftsgrad aus der Täterprofil -ermittlung – Fachrichtung organisiertes Verbrechen – gewachsen ist. Der Anwendungsbegriff, die Morphoanalytik, integriert modernste Wissenschaften, wie u. a. Neurobiologie, Zwillingsforschung sowie Verhaltenspsychologie.

finanzwelt: Können Sie die Methodik beschreiben? Eisenblätter: Die soziogenetische Morphologie ist eine Form- und Gestaltlehre, basierend sowohl auf der genetischen als auch der soziologischen Konditionierung. Dadurch können wir die individuelle und einzigartige Charakterkompetenz eines jeden Menschen aussagekräftig beschreiben. So kennt doch jeder von uns die gebräuchlichen Redewendungen wie: „Das Ergebnis steht ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben“ oder „Ihr Lächeln ist mit Stolz erfüllt“. Oft hören wir Aussagen und stellen fest, dass Mimik und Gestik nicht folgen. Dies erklärt: Der Körper lügt nicht!

finanzwelt: Konkret bedeutet dies? Eisenblätter: Ähnlich wie die Akupunkturpunkte haben wir um den gesamten Kopf so genannte Verknüpfungspunkte, die miteinander korrespondieren, und erst durch die Verknüpfung dieser Merkmale können eindeutige Aussagen zur Person abgeleitet werden.

finanzwelt: Klingt schwer nachvollziehbar. Könnten Sie uns ein Beispiel geben? Eisenblätter: Ein lockeres Beispiel zu geben, ist schon dadurch sehr schwierig, dass alleine die Stirn bereits über 100 Einzelinformationen enthält. Nur einmal so viel vorab: Durch die Hirnforschung wissen wir, dass das Stirnhirn verantwortlich für die kognitiven Fähigkeiten ist – die so genannten höheren Verstandes- und Vernunftskräfte. Sie lassen Rückschlüsse auf die Art des Denkens und der intellektuellen Verarbeitung zu, zum Beispiel ob ein Mensch mit aufsteigender Stirn sehr sicherheitsorientiert – damit ausgesprochen nachdenklich und analytisch – oder einer fliehenden Stirn damit eher risikofreudig und ungeduldig ist. Dies besagt allerdings noch nichts über seine Handlungswege aus. Denken und Handeln können dabei im Ungleichgewicht sein. So kennt doch jeder von uns den Typ Mensch, der kaum nachdenkt und voreilig handelt, oder den dauerhaften Analysten, der jedoch nicht den Mut hat, zu handeln.

finanzwelt: Klassifizieren Sie dabei nicht den Menschen in Schubladen? Eisenblätter: Nein, denn die Morphoanalytik bewertet nicht. Die Aussagen, die getroffen werden, sind ausschließlich Feststellungen ohne Wertung. So können wir keinen Menschen aufgrund seiner soziogenetischen Herkunft in eine Schublade stecken. Schließlich bleibt jeder Mensch einzigartig und somit etwas Besonderes! Stellt sich alleine die Frage: Ist er in der Lage, seine Talente und Potenziale zu erkennen und Rahmenbedingungen zu schaffen oder vorzufinden, die diese fördern?

Welchen Nutzen die Methode für Finanzdienstleister hat, lesen Sie auf Seite 2