„Augen zu und durch”
10.02.2023
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Die Altersvorsorge ist ein Thema für „später”: Wenn man schon alt genug ist und nach einem langen, aktiven Leben seine Rente dann endlich mal genießen will. Darum sollte sich das Arbeitsleben schließlich ausreichend gekümmert haben, oder? Allerdings glaubt die Mehrheit der Deutschen nicht wirklich daran. Die aktuellen Ergebnisse der YouGov-Umfrage– in Zusammenarbeit mit zinsbaustein.de–zeigen trotzdem, dass sich nur jeder Vierte aktiv um seine Altersvorsorge bemüht.
Die repräsentative Umfrage, für die 2.000 Deutsche im Dezember 2022 befragt wurden, zeigt auch, dass nur 5 % der Befragten Ratschläge von Bank- und Finanzberatern in Anspruch nehmen. Mehr als die Hälfte entscheidet allein über die eigene finanzielle Zukunft. Am ehesten werden noch Familienmitglieder um Rat gefragt.
„Wenn es um ihre Finanzen geht, sind die Deutschen am liebsten Selbstentscheider. Doch obwohl ihnen bewusst ist, dass sie aktiv etwas für ihre Altersvorsorge tun müssen, handeln sie zu wenig”, kommentiert Volker Wohlfarth, geschäftsführender Gesellschafter von zinsbaustein.de. „In Zukunft könnten intelligente Finanztechnologien immer relevanter werden, wenn es darum geht, Menschen dabei zu helfen, bei Rentenanspruch, Sparrate und Vermögen den Überblick zu behalten und das notwendige Thema Altersvorsorge frühzeitig anzugehen. Transparente Informationen, guter Service und mehr Austausch sind ebenfalls wichtig.“
Die Seifenblase ist längst geplatzt
Über den Stellenwert der gesetzlichen Rente machen sich die Menschen in Deutschland wenig Illusionen: Nur 15 % der Befragten sind der Ansicht, dass die gesetzliche Rente als Altersvorsorge ausreichen wird. Immerhin 23 % nutzen eine betriebliche Altersvorsorge. Nur 26 % geben an, dass sie sich aktiv um ihre Altersvorsorge kümmern. Insgesamt 5 % verlassen sich auf ein späteres Erbe.
Beim Blick auf Geschlechterunterschiede zeigt sich, dass sich Männer häufiger als Frauen aktiv um die Altersvorsorge kümmern (Männer: 29 %, Frauen: 23 %). Dabei gehen sogar nur 13 % der Frauen (Männer: 16 %) davon aus, dass ihre gesetzliche Rente ausreichen wird. „Die Barriere, etwas aktiv für die Altersvorsorge zu tun, ist bei Frauen besonders hoch. Mehr als bei Männern dürften hier mangelnde finanzielle Mittel eine wesentliche Ursache sein, weil aufgrund von Erziehungszeiten, Gender Pay Gap sowie mehr Teilzeit- und Minijobs weniger Einkommen zur Verfügung steht”, erklärt Volker Wohlfarth.
Schaut man auf die Altersgruppen, werden ebenfalls Unterschiede deutlich: Vor allem die 25- bis 34-Jährigen kümmern sich häufiger als der Durchschnitt der befragten Deutschen aktiv um das Thema Altersvorsorge (34 %; Durchschnitt: 26 %). Unter jüngeren Altersgruppen gehen jeweils nur 8 % bis 9 % davon aus, dass die gesetzliche Rente reichen wird. Im Alter steigt die Zuversicht etwas: 23 % der über 55-Jährigen sagen, dass die gesetzliche Rente ausreichen wird. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass drei Viertel derjenigen, die in den nächsten Jahren in Rente gehen, auch nicht vom Ausreichen der gesetzlichen Rente überzeugt sind. In dieser Altersgruppe geben jedoch nur 20 % an, dass sie sich aktiv um ihre Altersvorsorge kümmern.
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